Eine typische Michael-Jackson-Pose im Scheinwerferkegel: die Hand auf dem Hut, der Kopf ist nach vorne gebeugt. Fotos: Dick Foto: Schwarzwälder Bote

Pop-Konzert: Michael-Jackson-Tribute-Show performt alle Mega-Hits /Alle warten auf den "Moonwalk"

Hechingen. Zugegeben: Etwas befremdlich wirkt es anfangs schon, wenn einer, der (fast) aussieht wie Michael Jackson, der tanzt wie Michael Jackson und der gekleidet ist wie Michael Jackson, zu Jackson-Songs eine Veranstaltungshalle beben lässt – und aber gar nicht Michael Jackson ist. Wie auch, der King of Pop ist tot. Dennoch: Jacksons wuchtig-meisterhafte Pop-Songs leben – auch auf der Bühne –, wenn man sie nur richtig inszeniert. Die Jackson-Fans in der Hechinger Stadthalle Museum jedenfalls kommen auf ihre Kosten.

Die Michael-Jackson-Tribute-Show ist dort zu Gast und hält Wort: In der Ankündigung hieß es, die Show sei "eine musikalische Verbeugung vor dem größten Entertainer aller Zeiten". Und die ist es dann auch. Fans jeden Alters sind auszumachen. Der Jüngste ist etwa drei, die Ältesten müssen die 70 schon überschritten haben.

Die Live-Band spielt die vielen Jackson-Perlen perfekt: "Jam" und "They Don’t Care About Us", die E-Gitarren wummern, das Schlagzeug hämmert, das Jackson-Double bewegt die Lippen perfekt zur Musik vom Band. Bei anderen Songs wie "Another Part Of Me" kommen die Zuschauer in den kompletten Live-Genuss: Sängerinnen interpretieren das Stück.

In der vordersten Zuschauer-Reihe sitzt eine Junge mit schwarzem Hut, Shirt mit Victory-Zeichen, engen Jeans und neonleuchtenden Sneakers. Joel (9) muss der größte Fan sein heute Abend: Er entert die Bühne, beginnt unbeirrt zu tanzen. Das Spiel mit Hut beherrscht er perfekt, ebenso die roboterartigen Tanzschritte, den angedeuteten Griff in den Schritt, das Kopfnicken, die Sprünge. Nichts von Joels Show ist abgesprochen, alles passiert spontan. Die Sängerinnen sind überwältigt. Als Joel die Bühne wieder in die Richtung seiner Eltern verlässt, rufen sie: "Aus dir wird mal ein ganz toller Tänzer!" Die Halle tobt.

Die wenigen Lieder der "Jackson Five" sind sorgsam zwischen die Jackson-Solo-Kracher eingestreut.

"Dangerous" kommt, na klar: laut, überwältigend und perfekt getanzt. Bei "Smooth Criminal" ist das Jackson-Double in blendend weißem Anzug, weißem Hut, blauer Armbinde und mit vielen Tänzern zu sehen. Bei "Remember The Time" sind die Tänzer – ganz wie im Musik-Video – als Pharaonen geschminkt und gekleidet.

Dann, bei "Billie Jean", endlich der "Moonwalk". Eine von Jackson erfundene Tanzbewegung, bei der die Beine das Vorwärtslaufen vortäuschen, der Tänzer sich aber rückwärts bewegt. Die Zuschauer flippen aus, der Applaus ist gewaltig. Immer wieder zeigen die anderen Tänzer dazu Break-Dance-Einlagen mit allem, was dazugehört.

"Dirty Diana", "Bad" – alles, worauf das Publikum noch sehnsüchtig wartet, kommt auch. Und das Allerbeste zum Schluss: "Beat It". Die Tänzer agieren so gut, vielleicht besser als jene im bekannten Jackson-Video. Die gespielte Schlägerei der Rivalen entwickelt sich zu einem erotisierenden Tanz-Kampf mit zerrissenen Shirts und freien Oberkörpern. Jetzt bebt die Halle vollends. Fazit: Ein Spektakel, das ein Jackson-Fan auch ein zweites Mal ansehen möchte.

Hechingen

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