Buchstäblich ein Ladenhüter ist derzeit die Geschäfts-Immobilie des ehemaligen Modehäusle. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder Bote

Immobilien: Geschäft an Johannesbrücke steht weiter leer

Hechingen. Wie schwer es der Einzelhandel in Hechingen hat, darauf wirft ein seit Monaten leerstehendes Laden Geschäft bei der Johannesbrücke in der Hechinger Unterstadt ein Schlaglicht. Die Geschäftsräume werden verkauft. Preisvorstellung derzeit: Kaum mehr als 100 000 Euro.

Und das ehemalige Modelädele ist kein Altbau. Modernes Haus, große Schaufenster, gediegener Stil, 92 Quadratmeter, Eisdiele, zwei Bäckereien und ein hochangesehenes Schuhgeschäft in der Nachbarschaft, jeden Samstag Wochenmarkt vor der Tür. Trotzdem: "Als Laden wird das wohl nichts mehr", sagt Dagmar Jetter, Balinger Immobilienmaklerin, auf Nachfrage unserer Zeitung. Sie sucht derzeit per Anzeigen und Aushang Käufer für die Immobilie, und sie sagt knallhart: "Hechingen hat einfach ein schlechtes Einzelhandelskonzept".

Laufkundschaft, die es in Balingen ausreichend gebe, suche man in Hechingen vergeblich. "Da weiß ja niemand, wo es überhaupt losgeht. Oberstadt? Unterstadt? Wie soll man das jemandem erklären?" Balingen habe ein klares Zentrum, "und da wäre ein solches Geschäft selbst in einer Seitenstraße längst verkauft, und zwar zu einem deutlich höheren Preis."

Trotzdem hofft sie, dass sie Käufer für das Objekt findet. Ebenerdig, hell, ruhige Umgebung mit Cafés, "für ein Büro wäre das ideal", sagt sie. Ein Künstler habe auch überlegt, ob er hier mit seinem Atelier reinsoll. Bei der aktuellen Preisvorstellung wären viele Ideen vorstellbar, meint sie. Im Grunde sei hier alles möglich, "außer einem Kebap, das würde wirklich nicht passen", betont sie.