Ganz viel Humor für den guten Zweck: In der Stadthalle waren am Freitag (von links) Heiner Kondschak, Dietlinde Ellsässer und Jakob Nacken mit ihrem Programm "Männer und ich – Teil zwei: Dreifaltigkeit" zu Gast. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder Bote

Benefiz: Humor zu Gunsten des SKM-Zollern / Dietlinde Ellsässer, Heiner Kondschak und Jakob Nacken als fulminantes Trio

Hechingen. Lieben und lieben lassen – wenn das bloß immer so einfach wäre. Buchstäblich ein Lied davon singen können Dietlinde Ellsässer, Heiner Kondschak und Jakob Nacken, die diesjährigen Stargäste der Benefizveranstaltung des SKM-Zollern.

Helfen hat beim Katholischen Verein für Soziale Dienste im Dekanat Zollern, der in den Bereichen Straffälligenhilfe, rechtliche Betreuung, Wohnungslosenhilfe und ehrenamtliches Engagement aktiv ist, Tradition. Hier wird niemand alleine gelassen, alle finden ein offenes Ohr und Unterstützung.

Letztere leisteten auch die Besucher des Benefizabends in der Stadthalle, der zugunsten des SKM-Zollern veranstaltet wurde. Dieser wartet – und das hat ebenfalls schon Tradition – alljährlich mit besonderen Künstlern auf.

2018 stand er im Zeichen des Humors und unter dem Motto "Klappe, die zweite" für Dietlinde Ellsässer, Heiner Kondschak und Jakob Nacken. In "Männer und ich" teilt sich das fulminante Trio ein weiteres Mal die Bühne – heuer unter dem Untertitel "Dreifaltigkeit. Romantisch. Weiblich. Keck." Schnell wurde deutlich: Der Titel ist Programm. Ein völlig faltenfreies, wohlgemerkt. Denn auch wenn das "Gemäuer" mit den Jahren ein bisschen "bröckelig" wird, erblickte man im Saal nur "schöne Gsichter", in denen sich alsbald Lachtränen abzeichneten.

Verantwortlich für den charmanten Angriff auf das Epizentrum der Emotionen war das Dreigestirn auf der Bühne. Ein Mann links, ein Mann rechts – für die "Balanze", sozusagen – und in der Mitte eine bezaubernde Dame. Warum letztere gerade diese Herren ausgewählt hat? "`S goht ja um das Wesen", lässt Dietlinde Ellsässer die zahlreichen Besucher milde lächelnd wissen. Nicht, ohne zu verraten, dass sie die beiden auch gut pflegt, also sozusagen selbst so etwas wie "ein sozialer Dienst" ist.

Und dafür zeigen sich ihre beiden Begleiter auch erkenntlich. Heiner Kondschak etwa hat "en seim Hobbykeller" Texte für das neue Programm vertont. Um was es darin geht? Eine beinahe rhetorische Frage. Natürlich "om die Liebe." Ums "Ankommen ond an ebber Rankommen" und nicht zuletzt natürlich auch um Komplimente, denn schließlich wollen Frauen nun mal "schöne Worte" hören. Diese den Männern abzuringen – das ist oft nicht leicht, sondern im Gegenteil eine richtige "Mission." Insbesondere bei den schwäbischen Herren der Schöpfung. "Do gibt`s viele, dia kisset halt ahne", seufzt Dietlinde Ellsässer, um direkt konkreter zu werden. Unter denen, "mo do so drialad", befinden sich, wie sie glaubt, auch viele Hechinger. Ob sie mit ihrer Vermutung recht hat? Schwer zu sagen, denn selbst sprachlich geben sich die Männer eher "knapp."

Weit gesprächiger waren hingegen die Damen im Publikum. Eine Besucherin etwa regte, sehr zur Freude von Jakob Nacken, der aus der Domstadt stammt, den Vortrag eines "kölschen Liedes" an. Denn rheinischer Frohsinn sei geradezu prädestiniert, um den melancholischen Liebesfrust zu vertreiben. "Zuckerle", so macht "Frau Ellsässer" jedoch unmissverständlich klar, werden erst später verteilt, wenn die Anwesenden "a bissle mitdoa händ", ihre Liebe, wie die Betreuungsvereine in die Welt hinaustragen und "au amol an Bollamer umarmet." Denn was kann dieser schließlich dafür, dass er "a Bollamer" ist.

Weniger streng als die Chefin ist Jakob Nacken. Er nutzt die Zeit, in der Dietlinde Elsässer mal wieder "ihr Gewand wandelt" und sich vom kleinen Schwarzen, Modell "Zimmermädchenerotik", in ihr "Jagdkleid" schmeißt, um einer Dame aus "Bechatsweila" ein Ständchen darzubringen – völlig aus dem Stegreif und auf Wunsch in "Andrea-Bocelli-Manier", liebevoll gespickt mit den gerade erst erhaltenen Informationen. Ein wahrhaftiges Zuckerle, das die berechtigte Frage aufwirft: Ist der Kölner etwa charmanter als der Schwabe? Frau genießt und schweigt.