Neue Ausstellung in der Villa Eugenia in Hechingen mit türkischen und deutschen Künstlern

Von Willy Beyer

Hechingen. "Dialog – Deutsch-türkische Spurensuche": Der Titel ist Programm. Die am Sonntag eröffnete Ausstellung in der Hechinger Villa Eugenia zeigt ein facettenreiches Spektrum künstlerischen Schaffens und bietet eine interkulturelle Begegnung.

Nach dem Erfolg der Felger-Ausstellung ist es den Veranstaltern aufs Neue gelungen, die Villa mit einer ungewöhnlichen Schau zu schmücken. Aus dem gesamten Südwesten kamen die Künstler, elf Frauen und ein Mann, zur Eröffnung. Die Keramikerin Serap Yurdaer reiste sogar aus der Türkei an. Zusammen sind es 18 Künstler, meist Frauen, mit türkischer oder deutscher Staatsangehörigkeit, die bis zum 11. März ihre kreativen und handwerklich aufwendigen Arbeiten zeigen: eine Kunstbegegnung vor allem mit der türkischen Kultur und mit der Antike, aber auch mit Islam und Christentum.

Gezeigt werden Plastiken, Skulpturen und andere Gebilde aus keramischen Werkstoffen sowie Gemälde. Die Exponate haben oft einen Bezug zu Weiblichkeit und Fruchtbarkeit, sind zudem alle irgendwie mit Themen aus der Mythologie verbunden, etwa die Tafel "Verrückte Göttinnen" mit entblößten Frauenkörpern von Buket Söylemez. Oder die Fruchtbarkeitsgöttin "Artemis" von Ulrike Schräder, die in ihrer Rede bekannte, dass der "Dialog mit den Göttinnen" sie zu sich selbst geführt habe – in ihrem Frauenbild.

Weitere Rednerinnen waren Heide Nonnenmacher und Heidi Degenhardt, die genauer Bezug zur Inspirationsquelle der Aussteller nahmen, nämlich einem deutsch-türkischen Symposium in der Türkei und einer Studienreise.

Beim interkulturellen Treff auf der Vernissage herrschte eine fröhliche Stimmung. Für die Musik sorgten die Sängerin Marie Milke und Karsten Gorkow (Gitarre), die mit "Que sera" die Galeriegesellschaft sogar zum Mitsingen brachten. Kunst will Auseinandersetzung. Die gab es bei der Vernissage in der Villa denn auch. Kritische Fragen wurden gestellt. Eine davon: Ob das Zeigen nackter Körper und eines Zeugungsakts in den Werken türkischer Künstlerinnen muslimische Besucher verletzt? Erklärende und wohlwollende Worte kamen vom Förderverein, wobei Gälseren Bombach ins Türkische übersetzte, was Franz Josef Heukamp und Angelika Kalchert sagten.