Balinger Gymnasiasten stellen in der Villa Eugenia ihre Arbeiten aus / Schüler-Parodie auf die Künstler-Szene
Von Karl Schwager
Hechingen. In der Villa Eugenia ist Staunen angesagt: Schüler des Balinger Gymnasiums zeigen sehenswerte Gemälde und Skulpturen aus dem Kunstunterricht.
Im quirlig-munteren Techtelmechtel zweier Querflöten begann die feierliche Vernissage der neuen Kunstschau in der Villa am Sonntagmorgen. Eugène Boccas "Duo Concertante" wurde von den Schülerinnen Theresa Straubinger und Franziska Reek vorgetragen.
Der zweite Vorsitzende des Villa-Fördervereins, Franz–Josef Heukamp, begrüßte freudig strahlend die zahlreichen Schüler der Oberstufe des Balinger Gymnasiums, die im Unterricht die gut 50 Exponate der neuen Ausstellung erarbeitet haben, sowie Mitschüler, Eltern, Freunde und Lehrer. Organisiert hätten die Schau die Pädagogen Sabine Wilhelm-Stötzer, Heidi Leidig, Angelika Kalchert, Eckard Felzmann sowie Doris und Joachim Wörner, erklärte Heukamp.
Der Leiter des Balinger Gymnasiums, Thomas Jerg, betonte, der Kunstunterricht genieße einen hohen Stellenwert an den Schulen. Die ästhetische Bildung sei ein wesentlicher Pfeiler zur Förderung der persönlichen Kompetenz. Kunst schärfe die Sinne und die Sensibilität für sich selbst, die Mitmenschen und letztlich für die Welt. "Wesentliche Voraussetzungen, um die großen Zukunftsprobleme unserer Gesellschaft meistern zu können", fasste der Rektor zusammen.
Zwei Schüler lösten ihn mit einer witzigen Comedy-Einlage am Podium ab: Alexander Toporkov und Daniel Zlotkiewicz persiflierten in einem fiktiven Interview als Journalist und überkandidelter Künstler überaus gekonnt die zuweilen etwas abgehobene und elitäre zeitgenössische Kunstszene.
Ein geselliger Umtrunk folgte der Ausstellungseröffnung und bot erste Gelegenheit, sich in den vier großen Ausstellungsräumen im oberen Geschoss der Villa umzuschauen. Nicht wenige Betrachter standen staunend vor den ausgereift wirkenden groß- und kleinformatigen Gemälden und Skulpturen. Durchaus unübersehbar sind in der Werkschau die Einflüsse von Künstlern wie Pablo Picasso, Max Ernst und Louise Bourgeois. Alles in allem sind aufwändige, opulente und ambitionierte Arbeiten aus dem zurückliegenden Schuljahr zu sehen.
u Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 4. September sonntags von 14 bis 17 Uhr.