Der Verein will weiterhin in Hechingen Ausstellungen und Veranstaltungen organisieren
Von Klaus Stopper
Hechingen. Er ist zwar heimatlos geworden, aber die Aktiven des Vereins Kulturfreunde Hechingen seien "immer noch voller Tatendrang", versichern Nadine Ottenbreit und Julian Medjesi.
Nachdem im März das Gasthaus Casa Azul am Obertorplatz zumachte, wurde es ruhig um den Verein. Das Gasthaus war Hauptquartier des Vereins gewesen, Ausstellungs- und Versammlungsraum zugleich. Ein schwerer Schlag, aber mittlerweile haben sich die Mitglieder berappelt. Zur "Langen Nacht der Kultur" in Hechingen meldeten sich die Kulturfreunde mit einem Puppentheater zurück. Die Bühne stand im Werbeatelier von Nadine Ottenbreit am Obertorplatz, und der kleine Raum war zeitweise gestopft voll.
"Dieser Erfolg hat uns in unserem bereits gefassten Plan bestärkt, jetzt nochmal voll durchzustarten", erzählt Nadine Ottenbreit, die auch im Vorstand des Stadtmarketingvereins aktiv ist. Eine wichtige Rolle spielt auch Julian Medjesi, der mit einem Limousinen-Verleih ebenfalls als Selbstständiger arbeitet. Beide sind gut befreundet, beide bilden als Doppelgespann den Kern des Kulturfreunde-Vereins, der im März vergangenen Jahres gegründet wurde.
Und beide haben noch viele Veranstaltungspläne für den Kulturfreunde-Verein. So wird im März im Hechinger Rathaus eine Ausstellung organisiert, ein Künstler-Stammtisch soll in Hechingen etabliert werden und für September 2015 ist eine große Kulturveranstaltung geplant.
"Die Street-Art kann ja leider nicht wiederholt werden", bedauert Nadine Ottenbreit, als Ersatz schwebt ihr aber ein Kleinkunst-Abend mit drei, vier Programmpunkten in der Stadthalle vor. Puppentheater, Kleintheater oder Comedy kämen da in Frage. Falls die Suche nach Sponsoren erfolgreich verläuft, könnte alles auch eine Nummer größer ausfallen, "vielleicht eine Veranstaltung im Freien mit mehreren Straßenmusikern", erklärt die Werbefachfrau.
Auf jeden Fall aber bleibe der Kulturfreunde-Verein weiter aktiv, versichert sie. Daran waren Zweifel laut geworden, nachdem sich der Street-Art-Verein, mit dem eng kooperiert wurde, aufgelöst hatte und das Gasthaus Casa Azul schloss.
Gerade das Gasthaus fehlt dem Verein sehr. "Unsere Veranstaltungen da waren gerade so richtig angelaufen", berichtet Nadine Ottenbreit. Ausstellungen von Klaus Drescher und Claudia Sylvestri waren dort beachtete Events, aber auch ein walisischer Weihnachtsabend und eine spanische Nacht seien gut besucht gewesen.
Zumindest den Künstlerstammtisch, der sich dort etabliert hat, will sie weiterführen. Allerdings sucht sie dafür noch ein geeignetes Lokal und auch noch ein, zwei Mitstreiter, "weil wir als Selbstständige so fix wiederkehrende Termine kaum sicher wahrnehmen können", erklärt sie. Stark wachsen müsse der Verein gar nicht, betont sie, "auf die Art wahren wir die kurzen Wege", aber andererseits: "Zusätzliche Hände braucht man natürlich immer".