Foto: Stopper

Narrenbaum traditionell von Zimmerleuten gestellt - mit Muskelkraft und viel Musik.

Hechingen - Beeindruckende Kraft, beste Stimmung, schmissige Musik und grandioses Wetter – das Narrenbaumstellen auf dem Schloßplatz verlief dieses Jahr geradezu ideal.

Musikgruppen, die komplette Riege der Narrenzünfte und angesichts von Sonnenwetter auch ungewöhnlich viele Zuschauer folgten dem Spektakel, das mit einem Umzug vom Museum her begann. Der geschmückte Prachtbaum wurde von 20 Zimmerleuten per Hand auf einem Karren herangerollt.

Während die verschiedenen Kapellen zum Fasnetstart ihre Instrumente kräftig durchpusteten und sich erstaunlich schnell wieder an alle Klassiker erinnerten, packten Zimmerleute in Traditionskluft an und stemmten den schweren Baum mit purer Muskelkraft in die Höhe. Eingesetzt wurden so genannte Schwalbenschwänze, also an der Spitze zusammengebundene Stangen. Ein uraltes Verfahren, das viel Erfahrung und Umsicht erfordert. Unter Leitung von Jochen Grau und Roland Baur lief das aber alles sehr routiniert ab.

Kondition bewiesen an diesem Tag auch viele Narren. Die Narrhalla, beispielsweise, hatte sich schon um 9 Uhr zum Häsabstauben getroffen, und da waren sie keineswegs die einzigen, die schon frühmorgens bei netten Getränken und flotter Musik in die Gänge kamen.

Nachdem der Richtspruch gesprochen und von Martin Klotzbücher pflichtgemäß vor dem Zerdeppern des Glases drei Weinchen weggeext waren, verkündete Zunftmeister Joachim Noack, dass Paula Strobel zur Ehrennärrin 2020 ernannt worden ist. Sie ist die Dritte in dieser Reihe, vor ihr haben Herbert Ritter und Albert Zintgraf diese Ehrung erhalten.