Die Hechinger Erddeponie wird in etwa sechs Jahren voll sein, wie es dann weitergeht, wird nun diskutiert. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder Bote

Betriebsausschuss: Frage nach Mitbenutzung durch Nachbargemeinden gestellt

Hechingen. Dürfen Junginger oder Bisinger künftig noch die Hechinger Erddeponie mitbenutzen? Das soll nun überprüft werden, denn die Kapazität der Hechinger Erddeponie neigt sich dem Ende entgegen.

Mit einer "Restlaufzeit von knapp sechs Jahren" rechnet die Stadt, wie am Mittwoch im Betriebsausschuss bekannt gegeben wurde. Und was dann? Derzeit plane die Stadt keine Nachfolgedeponie, erklärte der Erste Beigeordnete Philipp Hahn, denn der Landkreis als zuständige Instanz biete dann in Balingen und in Albstadt Deponien an.

Keine Erddeponie mehr, und das angesichts sicher noch andauernder Bautätigkeit am Killberg? Unter den Gemeinderäten fanden das nicht alle gut. Jürgen Fischer (SPD) forderte, "wir sollten eine eigene Erddeponie bauen", auch Almut Petersen (Bunte Liste) meinte, "es wäre schon gut, eine zu haben", mahnte aber auch gleich an, die derzeitige Erddeponie nach ihrer Schließung so zu renaturieren, dass sie als Erholungsgebiet für das Baugebiet Killberg dienen kann.

"Deponiewesen ist eindeutig eine Kreisangelegenheit"

Manfred König (CDU) erinnerte daran, dass die Frage einer eventuellen Suche nach einem neuen Erddeponiestandort wohl erst von dem im nächsten Jahr neu zu wählenden Gemeinderat zu beantworten wäre. Da die Hechinger Deponie für komplett unbelastetes Erdmaterial vorgesehen sei, sei ein Abladen dort eben auch günstiger, als dies später in Balingen oder Albstadt zu erwarten wäre.

Werner Beck (Freie Wähler) gab dagegen zu erkennen, dass er von der Idee einer Nachfolgedeponie in Hechinger Trägerschaft derzeit nicht begeistert ist, denn immerhin entstehen durch so etwas hohe Kosten, und "das Deponiewesen ist eindeutig Kreisangelegenheit".

Ebenfalls diskutiert wurde im Rat die Frage, ob man den Einwohnern der Nachbargemeinden weiterhin erlauben soll, ihren Erdaushub in Hechingen abzuladen. Derzeit ist das in Verträgen geregelt, aber die könnte man ja kündigen, und dann würde die Deponie wohl noch etwas länger als sechs Jahre zur Verfügung stehen.

Philipp Hahn fasst das Ergebnis am Ende so zusammen, dass die Stadtverwaltung nun zwei Fragen zu klären habe: Erstens zu prüfen, ob auf Hechinger Gemarkung ein möglicher Standort für eine neue Deponie möglich wäre, und zweitens die Frage, ob eine Laufzeitverlängerung durch Änderung der Anliefervereinbarungen mit anderen Gemeinden möglich ist. Hahn dämpfte allerdings allzu große Erwartungen. "Die Mengen, die die Nachbargemeinden anliefern, sind nicht besonders groß."