Zwei imposante Firmen-Gewerbebauten in Holzbauweise entstehen derzeit im Hechinger Lotzenäcker. Gebaut werden sie von der Bisinger Firma Willi Mayer. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder Bote

Gewerbebau: Bisinger Firma Willi Mayer errichtet nicht nur Wohnhäuser / Balken werden mit enormer Präzision gefräst

Zwei moderne Industriebauten entstehen derzeit im Hechinger Gewerbegebiet Lotzenäcker. Erstellt werden sie von der Bisinger Holzbaufirma Willi Mayer. Mehrstöckige, große Industriebauten aus Holz? "Ja klar", sagt Firmenchef Willi Mayer.

Hechingen/Bisingen. Die Firma ist unter Häuslebauern über die Region hinaus bekannt. Verblüffend ist hier immer wieder, wie schnell die Gebäude erstellt werden. Holzbau, das heißt längst nicht mehr, dass Zimmerleute auf der Baustelle einzelne Balken zusammenschrauben. Bei Willi Mayer entstehen ganze Seitenwände nach Maßanfertigung in der großen Halle an der Thanheimer Straße in Bisingen. Die Balken werden in einer computergesteuerten Anlage mit enormer Präzision zugesägt oder gefräst, alles wird im Trockenen montiert, technische Leitungen inklusive. Aber dass das auch bei so großen Industriehallen funktioniert, dürfte für manche neu sein.

Vor zehn Jahren seien solche Vorhaben auch noch Zukunftsmusik gewesen, erklärt Willi Mayer. Aber an Hochschulen seien mittlerweile völlig neue Techniken entwickelt worden, wie Holz stabil verbunden werden kann und wie Träger gebaut werden können, die weite Distanzen überbrücken.

"Die Bauten, die wir da im Hechinger Lotzenäcker bauen, sind nicht mal die größten, die wir gemacht haben", berichtet der Firmenchef. Aktuell würden in Holzbau schon achtstöckige Gebäude erstellt, und er gehe "fest davon aus, dass das noch nicht das Ende der Entwicklung ist".

Im Hechinger Gewerbegebiet Lotzenäcker hat die Bisinger Firma und damit auch die Holzbauweise jedenfalls einen sehr guten Ruf. Dort stehen die High-Tech-Firmen der Medizintechnik, die mit kostengünstiger Wellblech-Architektur keineswegs zufrieden sind. Gestaltung und Bauweise, die Modernität und Nachhaltigkeit ausdrücken, sind Anforderungen, die hier Standard sind.

Und da sind Holzbauten nicht nur sehr gut in Sachen Wärme-Isolierung, der Baustoff Holz schneidet auch unter CO2-Gesichtspunkten wesentlich besser ab als Beton und Stahl. "Unser Holz beziehen wir fast ausschließlich von Sägereien im Umkreis von 50 Kilometern", sagt Willi Mayer. Das stärke auch die heimische Forstwirtschaft.

Neben den beiden Neubauten stehen schon einige Industriebauten aus der Halle von Willi Mayer in Hechinger Gewerbegebieten. Die Firma CTS, als globaler Spezialist für die Herstellung von Klimakammern, die für viele Industriezweige gebraucht werden, eines der Vorzeigeunternehmen in der Stadt, hat bereits vergangenes Jahr einen Neubau von Willi Mayer erstellen lassen. Die Medizintechnikfirma Quatna, in Hechingen bislang noch eher unbekannt, ist das zweite Unternehmen, für das gerade gebaut wird.

Beide wirken imposant, aber sie sind nicht die größten Projekte der Bisinger Firma. Derzeit hat sie Pläne für ein bis zu vierstöckiges Wohnheim-Gebäude bei Leonberg, das 200 Zimmer bieten soll. Der Holzweg, für den die Bisinger Firma steht, scheint auch im Großprojektebau der Weg in die Zukunft zu sein.