Egal ob rot, gelb oder blau – die Schweinchen der Hilfsaktion "Schloßstraße hilft" warten darauf, gefüttert zu werden. . Foto: Deckert Foto: Schwarzwälder-Bote

Alle Bewohner haben Dach überm Kopf / Aktion "Schloßstraße hilft" läuft an / Stadt koordiniert Unterstützung

Von Sabrina Deckert

Hechingen. Für die Bewohner der Hechinger Marktstraße, die beim Großbrand am Montag alles verloren haben, läuft die Hilfe an. Alle haben ein Dach über dem Kopf, Spenden werden gesammelt.

"Die Familie, die in dem abgebrannten Haus gelebt hat, haben wir in einer städtischen Wohnung in der Gammertingerstraße unterbringen können", erklärt Jochen Banger, zuständiger Fachbereichsleiter im Rathaus. Die 59-jährige Mutter zweier erwachsener Söhne und ihr 75-jähriger Lebensgefährte haben vorerst wieder ein Dach über dem Kopf. Auch das italienische Ehepaar hat Angebote der Kreisbaugenossenschaft Hechingen bekommen. "Die Familien müssen entscheiden, was sie brauchen und wollen", sagte Bangert. Das gelte auch für Kleiderspenden der Caritas. Die 30-jährige Frau, die ebenfalls in dem Haus gelebt hat, wurde in Boll aufgenommen, hat aber mittlerweile eine Wohnung in Stetten angeboten bekommen. "Sie muss noch prüfen, ob die Wohnung das ist, was sie braucht", sagt Bangert.

Ihr 30-jähriger Nachbar ist vorerst bei Bekannten untergekommen, sucht sich aber im Moment eine Wohnung außerhalb von Hechingen. Die Familie, die in der Schloßstraße 4 wohnt, ist zur Zeit bei Angehörigen in Dußlingen. Sie kann, sobald die Wohnung wieder beheizbar ist, zurück.

"Schritt für Schritt kommen wir weiter", sagte Bangert. "Wir haben mit allen Betroffenen Kontakt und geben ihnen Tipps, an wen sie sich mit welchem Problem wenden können." Sei es die Erstellung eines vorläufigen Ausweises oder Dokumenten für die Rentenversicherung, die in den Flammen verloren gingen – die Stadtverwaltung bemühe sich nach Kräften, den Brandopfern die Situation zu erleichtern.

Das will auch Monika Belser. Deswegen hat sie die Aktion "Die Schloßstraße hilft" ins Leben gerufen. In vielen Läden sind Sparschweine aufgestellt. "Uns geht es dabei um schnelle Hilfe. Bis eine Versicherung Geld auszahlt, dauert es ja immer eine Weile", sagte Belser. Sie möchte damit auch ein bisschen Trost spenden. Mit dabei sind das Schuhhaus Belser, das Kleidungsgeschäft Outfit, der Schmuckladen Caprice, Etik Fenster und Türen, das Gasthaus Mohren, das Architekturbüro Max Schetter, das Girarrenstudio Johnny Ciriello und das Ofenstudio Thermo. Im Rathaus steht das Telefon nicht mehr still. Viele Hechinger wollen den Brandopfern helfen, sei es mit Geld oder Sachspenden. "Was hier bei uns abgegeben oder angeboten wird, leiten wir an die Opfer weiter", erklärt Bangert. Denn außer dem, was sie bei sich trugen und dem, was das Abbruchteam noch in den Trümmern findet, haben sie nichts mehr.