Ein offenes Ohr und ganz viel Appetit – das sind die Hauptzutaten von "Suppe und Musik". In diesem Jahr wurde die Veranstaltung von der Band "Four’s a crowd" umrahmt. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Zu den Stücken der Band "Four’s a crowd" servierte der Kunstverein schmackhafte Suppen

Die "beste Suppenküche Hechingens" traf am Samstag auf Blues- und Folk-Klänge: Der Kunstverein hatte zu "Suppe und Musik" geladen.

Hechingen. Essen ist ein Bedürfnis, genießen eine Kunst. Beides miteinander zu verbinden, ist ein Vergnügen – und beim Kunstverein Hechingen schon Tradition. Am Samstag wurde wieder zu "Suppe und Musik" ins Weiße Häusle geladen.

Ein offenes Ohr und ganz viel Appetit: das ist es, was die Gäste zur Veranstaltung in die Galerie mitbringen sollten. Denn Genuss beinhaltet dabei nicht nur Gaumenfreuden, sondern erstreckt sich quasi über den Tellerrand hinaus. Was die Suppe für den Magen, das ist die Musik für die Seele. Beides ist eine Kombination, die das Blut in Wallung bringt und das Gemüt erfreut. Was da, zubereitet von fleißigen Köchen, in der nach übereinstimmenden Aussagen "besten Suppenküche Hechingens" gezaubert wurde, erfüllte das Weiße Häusle am Samstag mit verführerischem Duft. Von der Kartoffel- über die Kürbiscreme- bis hin zur Alblinsen- und Gerschtsuppe blieb auch diesmal kein Wunsch offen, beziehungsweise kein Teller leer.

Und während die "hot soups" in den Kochtöpfen brodelten, erklangen "sweet sounds", für die in diesem Jahr die Band "Four’s a crowd" um die Musiker Jonathan Whitlock (Gitarre, Mundharmonika, Gesang), Timothy Whitlock (Schlagzeug, Gesang) und Thomas Vogel (Bass) verantwortlich zeichnete.

Mit seinen Songs knüpft das Blues-Folk-Rock-Country-Trio an die Heimat des Bandgründers John Whitlock an, dessen Wurzeln in Alabama liegen. Mittlerweile lebt Whitlock schon lange in Deutschland, war insgesamt 13 Jahre lang Pastor in Nagold und wirkt seit vergangenem Jahr in Heidenheim.

Seinem "Sweet Home Alabama" bleibt er aber zumindest in musikalischer Hinsicht treu. Und während er erzählt, von Liedern, die Geschichte schrieben, während er zur Gitarre greift oder mit seiner Mundharmonika sentimentale Klänge erzeugt, die gefühlvolle Balladen wie "Heart Of Gold" von Neil Young charakterisieren – dann darf man in Erinnerungen schwelgen.

In den Südstaaten der USA, weiß Whitlock, sind solche Sounds an allen Ecken und Enden zu hören – ertönen aus den "city bars", von den "front porches" der ländlichen Häuser und in vielen "dance halls", die die Straßen säumen. Es sind Ohrwürmer wie das bekannte "Don’t Let Me Be Misunderstood", ein 1964 entstandener Bluessong, der zunächst von Nina Simone interpretiert wurde, die die Band zum Vortrag brachte.

Oder das berührende "The Night They Drove Old Dixie Down", das vor allem Joan Baez weltberühmt gemacht hat. In der Galerie des Kunstvereins kreierten sie am vergangenen Samstag eine heimelige Atmosphäre, die die Kälte einer dunklen Herbstnacht vergessen gemacht hat und die, ebenso wie die Suppe, die Herzen der Gäste wärmte.