Die Tänzerinnen bekamen viel Beifall. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: "Café International" im Konstantinsaal

Hechingen. Begegnungen stehen im Café international des Arbeitskreises Asyl im Zentrum. Dieses findet diesmal im Rahmen der Interkulturellen Woche statt.

Es ist ein großes Hallo im Konstantinsaal der Stadthalle. Hände werden geschüttelt, schon im Foyer entspinnen sich Gespräche. Françoise Schenkel und Almut Petersen, die den Arbeitskreis Asyl leiten, begrüßen die Besucher. Unter ihnen viele Bekannte. Das Café, so wird deutlich, hat treue Stammgäste. Immer wieder kommen aber auch neue Gesichter dazu.

Lächelnd erwidern die Eintreffenden den Willkommensgruß und mischen sich unter die Anwesenden. Viele haben Kuchen und Gebäck mitgebracht und platzieren ihre Mitbringsel auf den herbstlich dekorierten Tischen.

Bevor das Buffet eröffnet wird, suchen sich alle einen Platz im Saal. Was besonders schön ist: Unter den Besuchern sind viele Familien mit Kindern. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Ländern und freuen sich darauf, im Café neue Kontakte zu knüpfen.

Impressionen aus ihrer Heimat werden an diesem Sonntag jedoch nicht nur im Rahmen von Gesprächen vermittelt, sondern – und das ist das Besondere an diesem Café-Nachmittag – auch durch Tänze. Elisa Pappe, Maria Krug-Laub, Abdul Basil und Souleyman Alhomsi haben Musik aus ihren Heimatländern mitgebracht. Bevor gemeinsam getanzt wird, gehört die "Bühne" jedoch vier jungen Damen, die bei ihrer Ankunft einen schüchternen Blick in den Saal werfen. Es sind ehemalige Teilnehmerinnen der Tanz-AG, die Elisa Pappe an der Grundschule leitet.

Mittlerweile besuchen die Mädchen die Haupt- und Werkrealschule, "aber der Kontakt ist geblieben", freut sich die Leiterin. Als die Musik aus dem Lautsprecher ertönt, legen die Tänzerinnen ihre Nervosität schnell ab und bringen unter dem Beifall der Zuschauer eine tolle Performance aufs Parkett.

Danach ist Zeit, um sich den Kuchen schmecken zu lassen. Gemeinsam am Tisch sitzen, reden, lachen, essen: Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen kommen ins Gespräch, erfahren viel über das Leben des jeweils anderen. Und genau das ist Sinn und Zweck des Café international. Das Café selbst ist, wie Françoise Schenkel berichtet, aus dem Frauencafé hervorgegangen, das früher regelmäßig im Aviona-Gebäude stattfand.

Um auch weiterhin ein entsprechendes Angebot anbieten zu können, wurde nach dem Abriss des Gebäudes eine neue Örtlichkeit gesucht. Die Geburtsstunde des Café international schlug im Jugendzentrum. Heute wird es regelmäßig im Konstantinsaal in der Stadthalle veranstaltet.

Und genau dort lernen die Anwesenden am Sonntag, wie man sich zu syrischer, südamerikanischer oder deutscher Musik richtig bewegt – für alle ein großer Spaß. Angebote, die Begegnung ermöglichen, sind jedoch nur die eine Seite der Medaille. Hilfe, die über die gemeinsamen Café-Nachmittage hinausgeht, die andere.

Wie Françoise Schenkel erklärt, werden weiterhin Paten und ehrenamtliche Lehrer gesucht, die etwa jungen Frauen mit Kindern, die keine Volkshochschulkurse besuchen können, die deutsche Sprache beibringen. "Es wäre schön, wenn noch weitere Unterstützer dazukämen", so Schenkel.

Weitere Informationen: Die nächsten Veranstaltungen der Interkulturellen Woche sind am heutigen Dienstag: Ein Infostand von Amnesty International von 9 bis 12.30 Uhr auf dem Marktplatz; Spiele aus aller Welt ab 16 Uhr an der Grundschule am Schlossberg; Vernissage der Ausstellung "Lieblos" um 18 Uhr im Bildungshaus St. Luzen; Theaterspaziergang ab 19.30 Uhr in der Alice-Salomon-Schule.