Hoffen auf bessere Zeiten in der Kreisliga A: Die Handballer des TV Hechingen.Foto: Renner Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Freiwillig aus der Bezirksklasse abgestiegen / Saisonstart diesen Samstag bei der HSG Neckartal II

Hechingen (jr). Die Handballer des TV Hechingen starten am Samstag mit einem Auswärtsspiel bei der HSG Neckartal II in die neue Saison. Allerdings nicht in der Bezirksklasse, sondern in der Kreisliga A.

Obwohl die vergangene Saison abgebrochen wurde und es keine Absteiger gab, entschied sich der TVH, freiwillig eine Klasse tiefer zu gehen. "Wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, wie wir weitermachen. Die Kaderstärke und der Unterbau fehlen. Wir haben ein ziemlich hohes Durchschnittsalter, erzählt Abteilungsleiter und Spielertrainer Hans-Joachim Koch (44).

Deshalb entschied man sich, eine Klasse tiefer anzutreten "mit mehr Aussicht, die Spiele offen zu gestalten oder zu gewinnen. Denn zwischen Bezirksklasse und Kreisliga A gibt es deutliche Leistungsunterschiede", so Koch.

In der Saison 2019/20 wurde der TVH nämlich Letzter und holte gerade einmal einen Sieg, ein 27:23 bei der HK Ostdorf/Geislingen II im zweiten Spiel. Ansonsten gab es teils empfindliche Niederlagen wie das 23:45 gegen die HSG Baar II, als nur sieben Spieler zur Verfügung standen. "Meistens haben wir 30 bis 45 Minuten gut mitgehalten, doch dann ging uns die Puste aus,", sagt Koch.

Damit dies kommende Saison nicht passiert, wurde in der Vorbereitung gut trainiert. "Nach den Sommerferien haben wir richtig Gas gegeben. Losgelegt wurde bereits im Juni, als es erste Lockerungen gab. "Das war zunächst relativ schwierig, die Distanzregel einzuhalten, denn Handball ist nunmal ein Vollkontaktsport", erinnert sich Koch. "Es gab Vorgaben, die für den Handball nicht förderlich waren." Das Training in abgespeckter Form bedeutete, dass man nur Passfolgen und Torabschlüsse üben konnte. Man habe sich dann den Vorgaben angepasst und dem normalen Trainingsbetrieb angenähert. "Wir haben versucht, auf direkte Zweikämpfe zu verzichten und die Spieler auf zwei Hallenhälften aufgeteilt. Als Notlösung habe man sich andere Hindernisse aufgebaut, um einen Abwehrspieler simulieren zu können. Schließlich haben man sich von Training zu Training gesteigert. Und das Saisonziel? "Wir wollen schon oben mitmischen, spielen allerdings gegen Teams, die wir nicht kennen. "

Um die Zukunft des Hechinger Handballs ist es nicht sonderlich gut bestellt. "Wir haben ein massives Nachwuchsproblem. Durch Corona ist es noch schwieriger geworden", gesteht Koch ein. Ein paar ältere Jugendspieler sind bei der SpVgg Mössingen mit Gastspielrecht untergekommen, ansonsten kommt nichts nach. "Wir haben schon einen Grundschulaktionstag gemacht. Am besten ist, wenn man die Kinder von klein auf aufzieht, dann entsteht auch die größte Bindung zum Verein" betont Koch.

Weil man an der Kreisgrenze liege, sei es zudem schwer, eine sinnvolle Spielgemeinschaft einzugehen.

Einzig Matthias Linne kam vor ein paar Monaten neu dazu. 30 bis 40 treue Zuschauer gebe es weiterhin, die auf den Stehplätzen die Spiele verfolgen. Koch: "Das ist zwar eher spärlich, aber wir spielen samstagabends zur Prime-Time." Das erste Heimspiel gegen die TG Schwenningen II, wird am Samstag, 28. November, um 19.30 Uhr ausgetragen.