Die Hälfte der Strafe müssen die beiden Skimmer in einem deutschen Gefängnis absitzen, danach werden sie in ihre Heimat abgeschoben. Foto: dpa

Zwei Männer manipulieren Geldautomaten in ganz Süddeutschland. Mehr als 140.000 Euro Schaden.

Hechingen - Ihre Familien in Bulgarien bekommen sie vorerst nicht mehr zu Gesicht: Einmal vier Jahre, einmal fünf Jahre und sechs Monate - so das Urteil des Hechinger Landgerichts im Prozess gegen zwei Bulgaren, die in ganz Süddeutschland Geldautomaten manipuliert, hunderte Kartendaten ausgelesen und einen Schaden von mehr als 140.000 Euro verursacht hatten.

Der erste Angeklagte kam mit einer geringeren Strafe davon, weil er erst später ins "Geschäft" eingestiegen war. Dass er quasi nur als Chauffeur unterwegs gewesen war, während der andere die eigentliche Arbeit erledigte, wurde bei der Urteilsfindung nicht berücksichtigt. Strafmildernd war allerdings, dass die beiden ein volles Geständnis abgelegt hatten, dass sie in Deutschland nicht vorbestraft sind, innerhalb der Bande nur die "Drecksarbeit" erledigt hatten und dabei das höchste Risiko eingegangen waren.

Geld von fremden Konten abgehoben hatten die beiden Männer nicht. Das taten andere, denen die verschlüsselten Daten zugespielt worden waren, unter anderem in den USA, in Mexiko und Fernost. Die Hälfte ihrer Strafe müssen die beiden Skimmer nun in einem deutschen Gefängnis absitzen, danach werden sie in ihre Heimat abgeschoben. Sollten sie sich in Deutschland wieder blicken lassen, würden sie sofort festgenommen und müssten den Rest der Haftstrafe absitzen, mahnte der Vorsitzende Richter Herbert Anderer.