Gericht verhängt ein Jahr und neun Monate / Wer stieg in Autohaus ein?
Hechingen (ks). Die Quittung für eine Einbruchstour im gestohlenen Auto: Das Jugendschöffengericht Hechingen verurteilte gestern einen 24-Jährigen zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis.
Der Mann aus Hechingen hatte sich einiges zu Schulden kommen lassen: Um seine Touren mit nicht angemeldeten Fahrzeugen zu verschleiern, schraubte er gestohlene Kennzeichen an seinen Wagen. Einen Führerschein hat er nicht. Dazu kamen Drogendelikte und zwei Einbruchsdiebstähle. Mitangeklagt war ein 17-Jähriger aus Hechingen, dessen Fall das Gericht aber abtrennte.
Nichtsdestotrotz besteht der Verdacht, dass die beiden im Mai gemeinsam mit anderen Komplizen in ein Hechinger Autohaus eingestiegen sind. Beim Einbruch wurden vier Gebrauchtwagen gestohlen, dazu Radios, Navigationsgeräte sowie ein Computer samt Monitor. Auch der Einbruch in die Wohnung eines Hechinger Gastronomen-Paares, ebenfalls im Mai verübt, geht nach Ansicht der Staatsanwaltschaft auf das Konto des Duos. Hierbei wurde ein kleiner Tresor gestohlen, in dem sich etwa 10 000 Euro Bargeld, Sparbücher und Schmuck im Wert von etwa 5000 Euro befunden hatten.
Nach dem Einbruch beim Autohändler wurden beide Angeklagte in einem der gestohlenen Fahrzeuge ertappt. Anschließend fand die Polizei bei einer Hausdurchsuchung im Keller des 24-Jährigen den gestohlenen Computermonitor, ein Radio und ein Navigationsgerät. Die Geräte befanden sich in einer Tüte. Der Angeklagte gab an, ein Bekannter habe den Beutel in seinem Keller deponiert. Mit dem Einbruch beim Autohändler habe er nichts zu tun.
Den Einbruch beim Gastronomen-Paar räumte er bereitwillig ein. Insgesamt 5000 Euro habe er für sich aus dem Tresor genommen und das Geld restlos ausgegeben, sagte der Arbeitslose. Konkretere Angaben zum Tathergang machte er nicht.
Ein Jahr und neun Monate Haft – so lautete am Ende der Verhandlung das Urteil für ihn. "Ein sehr mildes Urteil", betonte Richterin Schilling, die eine bereits früher ausgesprochene Haftstrafe in das Strafmaß miteinbezog.
Kein Urteil gab es gestern im Fall des 17 Jahre alten Angeklagten. Aufgrund eines fehlenden Zeugen vertagte die Richterin sein Verfahren auf Februar, wo er dann gemeinsam mit weiteren Beschuldigten erneut auf der Anklagebank sitzen wird.