Eigentümer und Efixelle-Inhaber wollen Einkaufszentrum "Im Eierle" vergrößern.
Hechingen - Die Tage der früheren Textilfirma Carl Grotz sind gezählt. Die Fabrikanten-Erben und der Textilunternehmer Franz Xaver Bumiller wollen die Fabrik abreißen und das gesamte Areal "Im Eierle" zu einem großflächigen Einkaufszentrum umgestalten.
Diese Vision lag gestern Abend dem Bauausschuss des Hechinger Gemeinderats auf dem Tisch. Der Ostdorfer Planer Eberhard Mauthe stellte das mit den Eigentümern erarbeitete Konzept vor. Die Stadt bat um den Auftrag, das Bebauungsplanverfahren einzuleiten. Der Bauausschuss stimmte zu.
Die Stadträte machten aber auch Vorbehalte geltend. Die CDU begrüße die "städtebauliche Weiterentwicklung", sagte Christoph Wild, mache aber zur Bedingung, dass "keine zusätzlichen Flächen für den Lebensmittelhandel" erlaubt würden. Er erwarte "Sortimentsregelungen" im Bebauungsplan. Für "problematisch" hielt Wild auch die Erschließung, wenn die ohnehin hoch belastete Haigerlocher Straße zusätzlichen Verkehr verkraften müsse. Diese Frage könne möglicherweise mit einem Kreisverkehr an der Max-Eyth-Straße oder mit einer Einbahnstraße geregelt werden, aber für die Stadt dürften dadurch keine Kosten entstehen. Sie müssten zu Lasten der Investoren gehen.
Für die Freien Wähler betonte Werner Beck, seine Fraktion schließe sich diesen Überlegungen an. FDP-Vertreter Wolfgang Bodmer meinte vorbehaltlos, es sei begrüßenswert, dass in dem Quartier "endlich was Neues" entstehe.
Hintergrund des Vorstoßes der Familie Grotz und von Efixelle-Inhaber Franz Xaver Bumiller ist der Leerstand im Gewerbepark Grotz. Die Familie Grotz hat sich nach Angaben der Stadt zwei Jahre lang erfolglos bemüht, die Immobilie zu verkaufen und auch keine neue Nutzungsmöglichkeit gefunden. Anfang dieses Jahres hätten sich Grotz und Bumiller darauf verständigt, die Entwicklung des Areals "in ihrer Gesamtheit zu lösen", heißt es in der Sitzungsvorlage. Ein Bebauungsplan solle dem Investor "Planungssicherheit" geben.
Nach den von dem Ostdorfer Ingenieur Eberhard Mauthe gestern und bereits vor einer Woche bei einem nichtöffentlichen Vor-Ort-Termin gegebenen Erklärungen sind auf dem Grotz-Gelände Parkplätze, ein weiterer 2700 Quadratmeter großer Fachmarkt und mehrere kleinere "Shops" geplant.
Weichen müsste dafür das Anfang des 20. Jahrhunderts gebaute Fabrikgebäude, das einem Industriedenkmal ähnelt und in der Endphase des Zweiten Weltkriegs Sitz des Kaiser-Wilhelm-Instituts und der deutschen Atomphysiker um Werner Heisenberg war.