Die Blutbuchen auf dem Obertorplatz werden am Montag fallen. Was dann kommt, ist noch unklar. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder Bote

Blutbuchen: Am Montag rückt das Fäll-Kommando an / Pläne für künftige Platzgestaltung liegen schon vor

Am Montag werden die beiden Blutbuchen gefällt, die bislang das Bild auf dem Obertorplatz prägen (wir berichteten). Welcher Ersatz einmal gepflanzt wird, und wann das passiert, ist derzeit noch völlig offen.

Hechingen. Im Grunde hängt alles davon ab, ob unter dem Platz eine Tiefgarage gebaut werden soll. Diese Entscheidung soll am Donnerstag, 8. November, im Hechinger Gemeinderat fallen. Wird mehrheitlich für die Tiefgarage gestimmt, rollen wohl schon im Winter die Bagger an, der Obertorplatz wird auf mehrere Jahre zur Baustelle, und die Planung für die Neugestaltung des Obertorplatzes wird wohl erstmal zurückgestellt. Eines wäre dann aber bereits sicher. So große Bäume wie derzeit die Blutbuchen könnten nicht mehr gepflanzt werden, dazu ließe die Tiefgarage zu wenig Boden übrig.

Was aber, wenn sich der Gemeinderat gegen den Bau einer Tiefgarage aussprechen würde? Eigentlich könnte dann sehr schnell mit der Platzgestaltung und Neubepflanzung begonnen werden, denn dann müssten nur die Planungsuhren in der Stadt fünf Jahre zurückgestellt werden. Wir erinnern uns: Damals wurde unter reger Bürgerbeteiligung im Projekt Kleinstadtleben bereits von Landschaftsplaner Johann Senner ein Vorschlag für den Obertorplatz ausgearbeitet, der damals allseits akzeptiert wurde.

Kernpunkte des Plans sind das Festhalten am aktuellen Straßenverlauf, allerdings wird die Verkehrsfläche durch Pflasterung in den Platz einbezogen, Fußgänger erhalten den Vorrang. In der Platzmitte würde ein Bächlein fließen, dort würden auch kleinere Bäume stehen. Senner ging aber davon aus, dass die Blutbuchen stehen bleiben.

Nun sind die Blutbuchen bald weg, und wie berichtet, mehren sich im Gemeinderat die Stimmen, die den Straßenverlauf auf die andere Platzseite verlegen würden. Damit würde eine zusammenhängende Flanierfläche auf der Klaiber-Seite entstehen. Das bedeutet im Klartext: Die Planung für die Platzneugestaltung würde wohl wieder von vorne beginnen.

Ob mit der Änderung des Plans wieder Johann Senner beauftragt würde? Nicht unwahrscheinlich. Die Stadt arbeitet eng mit ihm zusammen, er war Berater beim Wettbewerb um die Auswahl eines Bauleitbilds für den Bereich am Firstgelände.

Mit seinem Büro Planstatt in Überlingen ist er einer der Großen unter den Landschaftsplanern. Erst diese Woche hat er in Freudenstadt den prestigeträchtigen Zuschlag für die Landesgartenschau erhalten. Er ist in Grosselfingen geboren, ging in Hechingen aufs Gymnasium. Er wäre mit Sicherheit interessiert an diesem Auftrag.