Hoch her gehen soll’s nach dem Willen des Fördervereins beim Römerfest am Wochenende in Stein. Foto: Archiv

Am Wochenende Veranstaltung im Freilichtmuseum in Stein. Bekannte Gruppe aus Fernsehen tritt erstmals in Süddeutschland auf.

Hechingen-Stein - "Alamannen im Dienste Roms" – so heißt es am Samstag und Sonntag, 16. und 17. August, im Freilichtmuseum in Stein. Der Förderverein rüstet sich für eins der größten Römerfeste Süddeutschlands.

Der Förderverein veranstaltet seine Römerfeste in zweijährigem Abstand. Nach der wetterbedingten Pleite vor zwei Jahren hofft er diesmal auf die Gunst der Götter und besucherfreundliches Wetter. Ein römischer Priester wird jeden Morgen die "Auspizien" lesen, um in Erfahrung zu bringen, ob die Götter gut gelaunt sind.

"Alamannen im Dienste Roms" ist das Motto des Fests in diesem Jahr. Mit viel Aufwand wird gezeigt, wie Römer und Alamannen hinter dem Limes durchaus friedlich ihren Geschäften nachgingen und sogar enge persönliche Beziehungen pflegten. Scharmützel und Streit blieben dennoch nicht aus. Erstmals treten Gladiatoren aus Italien in Stein auf.

Zu Gast sind die Römer der Legio I Italica, die Alamannen der ASK-Sippe, die Osterluiti, die Gens Lentensis und die Keltengruppe "Carnyx". Die erste Legion reist mit mehr als 30 Aktiven aus Brescia an. Begleitet wird sie von der in Italien fernsehbekannten Gladiatorengruppe "Ludus Picenus", die erstmalig in Süddeutschland auftritt.

Demonstriert werden soll auch, wie früher den Göttern gehuldigt wurde. Außer dem römischen Augur ist die Sonnenbarke des ägyptischen Isis-Kults zu sehen. Tänzerinnen der Medusa, eine Frauengruppe aus Stein, schwirren schlangenumwehrt über die Bühne. Dort zeigen auch die Gladiatoren, mit welchen Waffen und welcher Härte gekämpft wurde. Schon allein die herrlichen Rüstungen machen das Römerfest zu einem Erlebnis.

Typisch römische Gerichte stehen zur Auswahl

Geöffnet ist das Römerareal an beiden Tagen von 10 bis gegen 18 Uhr. Das Programm beginnt jeweils mit dem feierlichen Einzug der Teilnehmer gegen 10.30 Uhr. Zur Begrüßung gehören die Weihehandlung des römischen Priesters, die Vorstellung der Kriegergruppen und ein Tanz der Medusen.

Danach nimmt das Römerleben seinen Lauf. In mehreren Werkstätten arbeiten die Handwerker: Töpfer, Peitschenmacher, Weberin, Filzerin, Schusterin und ein Hephaistos – der Schmied. Die rund fünf Hektar große Anlage ist bestückt mit Zelten und Ständen, an denen Speisen und Getränke serviert werden: Römerteller frei nach Apicius, Veta-Käse mit Weintrauben, römischer Eintopf. Erhältlich sind aber auch die Gerichte der heute üblichen Speisenkarten.

Eselreiten und Kindertheater sollen die kleinen Besucher faszinieren. Sie können in der Remise ein Mosaik legen, basteln sowie Mühle- und Soldatenspiel testen. Auch Streitwagen und Schminkzelt stehen bereit.

Publikumswirksame Hauptattraktionen des Römerfests sind erfahrungsgemäß die Kämpfe, die das sonst ruhige Leben im römischen Landgut unterbrechen. Alamannen und römische Soldaten geraten immer wieder aneinander.

Die Portikusvilla wird am Wochenende festlich geschmückt. Das Freilichtmuseum und die Sonderausstellung "Athena, Apollon, Marsyas" sind jeweils ganztägig geöffnet. Parkplätze stehen genügend zur Verfügung.