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Weitspringer im Weiherstadion am 4. Juli am Start. Acht-Meter-Marke soll geknackt werden. 

Hechingen/Gomaringen - Beim Leichtathletikmeeting Jump Fly am 4. Juli ist neben mehreren Athleten des Veranstalters auch Gianni Seeger aus der näheren Umgebung dabei.

Für ihn ist es die erste Teilnahme. "Sonst hat sich die Veranstaltung immer mit anderen Events überschnitten. Aktuell bin ich froh über jeden Wettkampf", sagt der 21-Jährige, der am Wochenende beim Riedericher Abendsportfest erstmals nach langer Wettkampfpause wieder springt. "Meine Trainingsleistungen waren sehr gut. Ich will an die Weite anknüpfen, mit der ich der Halle aufgehört habe." In Zahlen: 7,67 Meter bei den baden-württembergischen Hallenmeisterschaften in Mannheim Ende Januar.

"Vor Kurzem bin ich bei einem Testwettkampf während des Trainings 7,64 Meter gesprungen", ist Seeger guter Dinge, dass er sein Niveau von Anfang des Jahres in den Sommer rüberretten konnte. Denn es geht auch darum, für die Deutschen Meisterschaften Anfang August in Braunschweig in richtig Form zu kommen.

Acht-Meter-Marke knacken

Schließlich war ein effektives Training trotz Corona weiterhin möglich. Im Wald konnte er viel Grundlagentraining machen.

Sein großes Ziel ist, irgendwann die Acht-Meter-Marke zu knacken, um auch an internationalen Wettkämpfen teilnehmen zu können. Um dies zu erreichen, feilt er an seinem Technikbild und will bei der Schnelligkeit noch ein paar Prozent herausholen. "Schließlich ist die Anlaufgeschwindigkeit das Allerwichtigste", betont Seeger. Auch spezielles Krafttraining wurde gemacht, indem er den Widerstand eines Gummibands überwand. Das Talent sei schließlich irgendwann ausgereizt, dann müsse an anderen Stellschrauben ansetzen. Dazu zählen nach einem Bluttest auch Nahrungsergänzungsmittel in Tablettenform, damit alle Werte im richtigen Bereich sind, und auch die Minimierung des Verletzungsrisikos.

Eine offene Rechnung mit dem Vater

Neben dem Weitsprung läuft er auch 100 Meter. Damit ist er vor dem Weitsprung schon gleich vom Kopf her einem Wettkampftag und die Muskeln sind aufgewärmt. Und dann wäre da doch eine "kleine offene Rechnung", wie er es nennt. "Ich will die Zeit meines Vaters toppen", verrät er. Die Bestzeit seines Vaters Alexander, gleichzeitig sein Trainer, liegt bei 10,82 Sekunden. Gianni Seeger erreichte im Juni 2018 in Ulm in 10,84 Sekunden das Ziel und ist optimistisch, die zwei Hundertstelsekunden alsbald herauslaufen zu können. Damit aber kein falscher Eindruck entsteht: Der Fokus liegt bei ihm klar auf dem Weitsprung.

Beim TSV Gomaringen fühlt er sich pudelwohl, der Wechsel zu einem größeren Verein steht für ihn nicht im Raum. Schließlich kann er viel am Olympiastützpunkt in Stuttgart trainieren. Und sein zweites Standbein ist das Studium an der Universität Tübingen. Sportwissenschaft mit dem Profil Gesundheitsförderung. Ein naheliegender Studiengang, zumal seine Eltern das gleiche Fach studiert haben. Der Apfel fällt also nicht weit vom Stamm.

Er muss sich selbst pushen

Zurück zum Jump & Fly, das ohne Zuschauer stattfinden wird: "So richtig vorstellen kann ich mir es noch nicht", sagt er und hofft er auf Applaus oder musikalische Untermalung aus der Konserve. "Ansonsten muss ich mich halt selbst pushen. Ich weiß, was ich leisten kann und will schnell gut zurechtkommen."

Weitere Informationen: Der Livestream mit Moderation kann am Samstag, 4. Juli, ab 13 Uhr auf www.lgsz.de abgerufen werden. Die Weitspringer sind um 14.30 Uhr an der Reihe.