Die bisherige Weilheimer Ortsvorsteherin Ingrid Riester (oben links ) mit dem neuen Ortschaftsrat um (hintere Reihe) Heike Barth, Josef Wolf, (vordere Reihe) Tobias Kopf, Michael Zinnebner, Fabian Stauß und dem neuen Ortsvorsteher Gerd Eberwein (rechts). Foto: Renner Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Ingrid Riester hört nach 20 Jahren aus privaten Gründen / Rund 70 Bürger anwesend

Die mit Spannung erwartete konstituierende Ortschaftsratssitzung in Weilheim brachte Gerd Eberwein als neuen Ortsvorsteher hervor.

Hechingen-Weilheim. Er setzte sich in einer geheimen Wahl mit fünf Stimmen gegenüber Josef Wolf (zwei Stimmen) durch. Eberweins Stellvertreter sind Michael Zinnebner und Tobias Kopf, die beide einstimmig gewählt wurden. Offiziell im Amt ist das Trio nach der nächsten Hechinger Gemeinderatssitzung.

Eberwein, der bei der Wahl am 26. Mai mit 525 Stimmen vor Zinnebner (289) und Wolf (195) klarer Stimmenkönig war, lobte in seiner kurzen Rede die hohe Wahlbeteiligung von 70,03 Prozent Ende Mai. Dies sei die zweithöchste Wahlbeteiligung einer Hechinger Ortschaftsratswahl gewesen. "Das zeigt mir, dass Weilheim ein hohes Interesse an der örtlichen Politik hat", betonte der 51-jährige Verwaltungsbeamte. Eberwein dankte für jede einzelne Stimme, die er und seine Mitbewerber bekommen hatten. Er wolle Politik aktiv erhalten und gestalten. "Ich will zuhören, wo der Schuh drückt und wünsche mir ein glückliches und zufriedenes Dorf", formulierte Eberwein, zugleich Vorsitzender Verwaltung und Vorstandssprecher beim SV Weilheim, seine Ambitionen.

Der neue Ortschaftsrat setzt sich damit aus Eberwein (neu), Wolf, Zinnebner (beide wiedergewählt), Heike Barth und Fabian Stauß (beide neu) zusammen. Ausgeschieden sind dagegen Petra Haid (zweite Stellvertreterin), Ulrike Murawski, Daniela Trivic (alle fünf Jahre) und Karl-Anton Heck nach zehn Jahren.

Riester: Privatleben in 20 Jahren total in den Hintergrund getreten

Eberweins Vorgängerin Ingrid Riester trat nach 20 Jahren nicht mehr an. "Wenn ich alles aus 20 Jahren auflisten würde, wären wir morgen noch da", gab sie nur einen kurzen Abriss ihres bisherigen Tuns. "Ich kann ruhigen Gewissens abtreten." Das Privatleben sei in den zwei Jahrzehnten total in den Hintergrund getreten. "Wenn meine Familie nicht so hinter mir gestanden wäre, hätte ich das Amt nicht so lange ausüben können", sagte Riester, die sich über das großes Interesse an der Sitzung, es waren rund 70 Weilheimer da, sodass im Raum alle Stühle besetzt waren, freute. "Persönliche Belange dürfen keinen Platz haben", gab sie ihrem Nachfolger auf den Weg.

Viele angefangene und angeleierte Sachen würden auf Eberwein warten. Sie werde ihm gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen, freue sich aber, endlich durchschnaufen zu können. "20 Jahre waren kein Nasenwasser. Es geht an die Nerven. Die Zeiten ändern sich, die Menschen ändern sich. Ich bin echt froh, wenn nicht mehr geht, muss man es lassen." Und zu den anderen Ortschaftsräten meinte sie, dass es ein Ehrenamt mit sehr viel Verantwortungsbewusstsein sei. "Ich hoffe, dass ihr konstruktiv zusammenarbeitet und viele gute Entscheidungen treffen werdet." Nicht unerwähnt ließ Riester, dass es bei der Wahl eine Besonderheit gab, indem gleich drei Listen den Hut in den Ring warfen. Eberwein und Barth gehören "Wir für Weilheim an", Zinnebner und Kopf "Gemeinsam für Weilhelm" sowie Wolf und Stauß "Aktiv für Weilheim."

Eingangs durfte Riester ihren bisherigen ersten Stellvertreter Josef Wolf eine Urkunde und Ehrennadel für zehn Jahre Ortschaftsrat überreichen. Sie lobte seine besonnene und ruhige Art. Die gleiche Ehrung bekam auch Karl-Anton Heck.

Wolf ließ es sich abschließend nicht nehmen, sich bei Riester für ihren Einsatz zu bedanken und ihr einen kleinen Blumenstrauß zu überreichen.

Weil es anfangs keinerlei Anfragen von Bürgern gab, war die Sitzung bereits nach rund 50 Minuten beendet und alle Anwesenden konnten zum geselligen Teil übergehen.