Produktionsleiter Hartmut Grathwohl und seine Kollegen führten Interessierte durch das neue Werk. Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Neuer Hauptsitz des Medizintechnikunternehmens Bentley eingeweiht / Kometenhafter Aufstieg

Innovationen im Dienste des Lebens entwickeln – für Bentley ist das Aufgabe und Leidenschaft zugleich. Am Samstag wurde der neue Hauptsitz des Medizintechnikunternehmens im Gewerbegebiet Lotzenäcker in Hechingen eingeweiht.

Hechingen. Die Nachfrage nach innovativen Produkten für den Medizintechnik-Bereich wächst rasant. Und mit ihr Bentley, der jüngste Spross in der Firmengeschichte des Multiunternehmers Lars Sunnanväder. Seit er das Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung lebensrettender Gefäßstützen spezialisiert hat, im Jahre 2009 gemeinsam mit dem Technischen Direktor Miko Obradovic aus der Taufe gehoben hat, schreibt es seine ganz eigene Erfolgsstory. Dabei war Bentley, wie es Lars Sunnanväder in seiner Ansprache am Samstag beschrieb, im Grunde "reiner Zufall."

"Im richtigen Moment zugreifen"

Die Chance, ein gutes Geschäft zu machen, komme regelmäßig vorbei. Wie eine durch die Lüfte fliegende Schwalbe, bemühte er ein bildliches Beispiel. Man müsse nur die Hand aufhalten und im richtigen Moment zugreifen. Genau das haben der Geschäftsführer und sein Technischer Direktor getan. Heute beschäftige Bentley bereits rund 100 Mitarbeiter, der Umsatz bewege sich in Richtung 30-Millionen-Grenze, erläuterte Sunnanväder, der auch eine kleine Prognose in Richtung Zukunft wagte.

"In zwei Jahren werden hier wohl schon 200 Leute arbeiten. Und dann machen wir vielleicht 50 Millionen Umsatz. Das würde sicher auch die Stadt Hechingen freuen", fügte Sunnanväder in Richtung des Ersten Beigeordneten Philipp Hahn und des Wirtschaftsbeauftragten Hans Marquart an.

Um dem kometenhaften Aufstieg des Unternehmens Rechnung zu tragen, wurde im Gewerbegebiet Lotzenäcker in anderthalbjähriger Bauzeit ein neues Werk errichtet, das über eine 2500 Quadratmeter große Produktionsfläche und einen 900 Quadratmeter umfassenden Bürokomplex verfügt und die ganze Kompetenz unter einem Dach vereint.

Wie sich Bentley über die Jahre hinweg entwickelt hat, darauf ging in einer kurzen Präsentation der Technische Direktor Miko Obradovic ein. Nur drei Jahre nach der Gründung im Jahr 2009 sei man mit dem ersten Produkt auf den Markt gekommen und exportiere mittlerweile bereits in 70 Länder – Tendenz steigend. "Wir entwickeln Visionen und Produkte, die der Menschheit helfen können", betonte Obradovic. Die Stents von Bentley gehörten zu den besten der Welt, erklärte er. Und für die Zukunft – da wünscht er sich, "die Kraft, um weiter zu wachsen."

"Es ist ein tolles Werk geworden"

Dass keine Branche Hechingen so prägt, wie die Medizintechnik, hob der Erste Beigeordnete Philipp Hahn hervor. Von 7000 Beschäftigten würden rund 3000 in der Medizintechnik arbeiten. Der Großteil entfalle dabei auf Firmen von Lars Sunnanväder, der der Zollernstadt als "Unternehmer, Förderer und Mäzen" treu geblieben sei und dessen "unermüdliche Schaffenskraft" beeindrucke. Auch in Zukunft wolle man alles dafür tun, damit Hechingen ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibe, versprach Philipp Hahn.

Facility-Manager Otto Wendland stellte in einem Film die Entwicklung des neuen, 7,5 Millionen Euro teuren Baus vor. Dessen Fertigstellung wurde am Samstag im Kreise der Bentley-Familie zu den Klängen der Band "The Mamatoo" gebührend gefeiert. Neben den Mitarbeitern und deren Angehörigen nahmen auch Ehrengäste den Neubau in Augenschein. "Es ist ein tolles Werk geworden", freute sich Sunnanväder. Zur Feier des Tages schnitt er eine Torte mit Bentley-Logo an.

Die Besucher konnten sich bei Führungen die einzelnen Arbeitsprozesse vom Rohling bis zum fertigen Stent erklären lassen und ein vielfältiges kulinarisches Angebot genießen. Den krönenden Abschluss des Tages bildete ein prächtiges Feuerwerk.