Viel trinken heißt es bei diesen Temperaturen für ältere Menschen, die sehr unter der Hitze leiden. Foto: Archiv

Im Altenpflegeheim St. Elisabeth werden bei schwülwarmem Wetter Vorkehrungen getroffen.

Hechingen - Die brütende Augusthitze ist nicht Jedermanns Sache. Speziell den älteren Menschen macht das warme Wetter zu schaffen. Zum Schutz seiner Bewohner vertraut das Altenheim St. Elisabeth auf ein effektives Frühwarmsystem.

Immer wenn die Wetterfrösche hohe Temperaturen oder schwüles Wetter vorhersagen, treffen Pflegedienstleiterin Pilia und ihre Kollegen im Altenpflegeheim St.Elisabeth spezielle Vorkehrungen. "Überschreiten Temperatur und Luftfeuchtigkeit ein bestimmtes Maß, bekommen wir per Fax eine Warnung vom Deutschen Wetterdienst", berichtet Pilia. Sei dies der Fall, würden umgehend die Mitarbeiter in den insagesamt vier Wohnbereichen informiert, so die Pflegedienstleiterin.

"Wenn eine Warnmeldung eingeht, wissen die Mitarbeiter sofort, dass Plan B in Kraft treten muss", berichtet sie. Ältere Menschen, die mithilfe einer Sonde ernährt würden, bekämen dann beispielsweise zusätzliche Flüssigkeit verabreicht.

"Senioren haben kein großes Durstempfinden"

Ein Pfleger weiß, was bei der starken Hitze noch zu beachten ist. "In der Früh lüften wir im ganzen Haus. Danach lassen wir die Rollläden unten und schauen, dass die Bewohner genügend trinken", schildert er die Vorsichtsmaßnahmen.

Während die Menschen im Altersheim geschützt sind, wird das Wetter für andere ältere Menschen zum Problem. "Senioren haben kein großes Durstempfinden, deswegen trinken sie oft zu wenig", erklärt Chefarzt Dr. Treiber vom Hechinger Krankenhaus. Ältere Menschen kämen ausgetrocknet oder mit Hitzeschlag zu ihm in die Klinik, berichtet er. Täglich behandle er etwa "ein bis zwei" Patienten, die dann meistens eine Infusion bekämen. "Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Kochsalzlösung", so Dr. Treiber. Je nach Blutbild des Patienten könne die Zusammensetzung der Infusion aber auch variieren, erklärt der Arzt.

Dramatischer als in den vergangenen Jahren sei die aktuelle Hitzeperiode aber nicht. "Wir haben jede Jahr solche Fälle", so Treiber.

Dieter Fecker, Einsatzleiter beim Deutschen Roten Kreuz, hebt hingegen das aus seiner Sicht vorbildliche Verhalten der älteren Leute hervor. "Ich finde, die Leute gehen hervorragend mit diesem Wetter um", so Fecker. Es haben keine nenneswerte Steigerung der Einsätze aufgrund von Kreislaufzusammenbrüchen älterer Leute gegeben.. Die erhöhte Zahl an Notfällen sei beispielsweise auf Unfälle im Freibad, jedoch nicht speziell auf die Hitze zurück zu führen, erklärt der DRK-Einsatzleiter.