Ein großer Spaß war der Abschluss des Hechinger Open-Air-Kinos gestern für die verkleideten "Winnetou"-Zuschauer. In Kostümen durften die Kinobesucher umsonst rein, Kinochef Ralf Merkel spendierte zusätzlich Eis für die wetterfesten Gäste. Foto: Brenner

Hechinger Open-Air-Kino endet mit "Winnetou"-Film. Verkleidete Fans kommen auch bei nassem Wetter.

Hechingen - Pistolenschüsse und Indianergeheul markierten gestern den Abschluss des Hechinger Open-Air-Kinos. Noch einmal 250 Besucher wollten den ersten Teil der Winnetou-Trilogie sehen und hatten sich dafür ordentlich in Schale geworfen. Mit dem Klassiker "Winnetou 1" von 1963 endete gestern Abend das Hechinger Open-Air-Kino im Freibad. Kinochef Ralf Merkel blickt zufrieden auf einen erfolgreichen Kinosommer zurück. "Wir hatten ein sehr gutes Jahr", freut sich Merkel, der den Erfolg neben der Filmauswahl hauptsächlich dem – bis gestern – guten Wetter zuschreibt.

Pünktlich mit Einbruch der Dunkelheit trudelten sie gestern alle ein: Kleine Indianer, die unbedingt in der ersten Reihe sitzen wollten, große Indianer, die sich erstmal am Kiosk mit "Feuerwasser" eindeckten und Cowboys, die Popcorn kauften. Alle Verkleideten erhielten freien Eintritt zu "Winnetou 1", dem ersten der drei Winnetou-Filme über den stolzen Apachenhäuptling und seinen Blutsbruder Old Shatterhand. Auch der Kinochef hatte seine Fransenlederjacke übergeworfen und freute sich sichtlich über die vielen Kostüme. Zum Abschluss seiner zwölftägigen Kinoreihe hatte sich Merkel noch ein spontanes Extra einfallen lassen: "Ich habe heute in meiner Straße einen Eiswagen gesehen, da habe ich den Fahrer einfach gefragt, ob er nicht mit ins Kino kommen will. Jeder Gast kriegt von mir heute eine Kugel Eis spendiert!"

Der Film mit Pierre Brice und Lex Barker in den Hauptrollen ist genau 50 Jahre alt und ein echter Klassiker. "Ich bin mir fast sicher, dass dieser Film noch nie irgendwo unter freiem Himmel gelaufen ist", meint Merkel.

Nachmittags sah es noch stark danach aus, als ob der letzte Filmabend total verregnet und verhagelt werden würde, aber zu Filmbeginn war es wieder trocken. Circa 250 Gäste kamen gestern noch einmal, insgesamt seien es damit in diesem Jahr "knapp 5000 Zuschauer", meint Merkel.

Die meisten Zuschauer zog dieses Jahr übrigens die Animationskomödie "Ich einfach unverbesserlich 2". Rund tausend Besucher wollten den Trickfilm über den geläuterten Superschurken Gru am Sonntagabend sehen. Damit landet die schwäbische Erfolgskomödie und Eröffnungsfilm des Kino-Open-Airs, "Die Kirche bleibt im Dorf", auf Platz zwei der erfolgreichsten Hechinger Sommerkinofilme.

Wie in den vergangenen Jahren hatten die Zuschauer auch dieses Jahr wieder viel Spaß mit den verschiedenen Sonderaktionen. So durften sie zu "Die Kirche bleibt im Dorf" mit dem Traktor auf den VIP-Parkplatz fahren, zu "Hangover 3" im "Open Air Las Vegas" ihr Glück versuchen, mit dem Bobby Car zu "Fast & Furious 6" rasen und "Life of Pi" aus dem selbstmitgebrachten Schlauchboot heraus anschauen.

Im nächsten Jahr soll der Abschlussfilm des Open-Air-Kinos übrigens "Winnetou 2" sein, verrät Merkel.