Kurz vor der Generalprobe: Die "Hechinger Freiheit" auf der Bühne des kleinen Saals im Theater Lindenhof in Melchingen. Vorne in der Mitte das Regieteam: Lea Braschler (Zweite von links), Eliane Wien und Sophie Netzker. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Gymnasiasten präsentieren "Ein Bild von Dir" zusammen mit dem Lindenhof

H echingen/Burladingen. Die "Hechinger Freiheit" mit dem Regieteam Sophie Netzker, Eliane Wien und Lea Braschler hat in diesem Jahr ihr sechstes Stück geschrieben, geprobt und auf die Bühne gestellt. Es heißt "Ein Bild von Dir" und hat heute Abend, um 19 Uhr, in der Aula des Gymnasiums seine Premiere.

In den drei Akten mit je sieben Szenen geht es um eine alte Frau, die in Rückblicken an die wesentlichen Entscheidungen und Weggabelungen ihres Lebens denkt und sich fragt: "Was wäre wenn?" Wie gewohnt greifen die Schüler der Theatergruppe, alle zwischen 13 und 19 Jahre alt und aus den Klassenstufen acht bis zwölf, damit wieder ein sehr ernstes Thema auf.

Die Themen der vergangenen Jahre waren durchaus schwergewichtig, regten zum Nachdenken an und entließen die Zuschauer oft tief berührt. Da ging es, wie in "Ihr sollt büßen" um Fanatismus, es ging um Außenseitertum und Ausgrenzung und um Sterben und Tod.

Im Stück "Ein Bild von Dir" geht es nicht nur um die unterdrückte Homosexualität der Protagonistin, es stehen auch die wichtigen Weggabelungen ihres Lebens im Mittelpunkt. "Uns beschäftigt die Frage der Entscheidungen, denn auch wir müssen nach dem Schulabschluss sehr wichtige treffen", sagt Eliane Wien. Vor einem Jahr hat sie angefangen zu schreiben und zusammen mit Netzker und Braschler die drei Akte und mit je sieben Szenen entwickelt.

14 Darsteller stehen auf der Bühne. Es sind: Jonas Duttenweiler, Leonie Schneider, Mina Schnirring, Fabienne Dotzauer, Alina Faulhaber, Hannah Duttweiler, Natalie Braschler, Jannis Wien, Dona Geiger, Angelina Brandstätter, Kira Zacharias Victoria Vees, Maja Greßer und Anna-Lea Ernst.

Viele sind seit Jahren dabei, helfen beim Entwickeln der Szenen, bauen Kulissen, schneidern Kostüme und proben. "Die sind super selbstständig", lobt Carola Schwelien, Theaterpädagogin des Lindenhofs in Melchingen, die Mitmacher der "Hechinger Freiheit". Tatsächlich proben und arbeiten die Schüler ohne Hilfe eines Lehrers am Stück.

Was rauskommt, sei durchaus "künstlerisch spannender", räumen sie ein. Im Teamwork einer Gruppe Gleichranginger falle es oft einfacher, Kritik zu äußern und Änderungen anzuregen, als wenn ein Lehrer Regie führt, der von seiner Idee sehr überzeugt ist.

Und auch die Theaterpädagogin hält sich mit allzu vielen Ratschlägen oder Eingriffen in die Kreativität der jungen Menschen zurück. Gleichwohl ist sie Ansprechpartner und ihr Theater unterstützt die Gruppe logistisch, stellt kurz vor der Premiere nochmal Proberäume und den Techniker zur Verfügung, druckt Plakate, übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit und hat zwei Termine für Aufführungen der Hechinger Freiheit im Programm.

"Wir behandeln das so wie jede andere Aufführung, die wir ins Programm nehmen", bestätigt die Lindenhof-Pressereferentin Simone Haug. Am Freitag um 20 Uhr ist im kleinen Saal des Lindenhofs die Melchinger Premiere und auch am Sonntag ab 16 Uhr, wird das Stück noch einmal dort gezeigt.