Seit Dezember fällt an der Hechinger Schule regelmäßig Unterricht aus. Foto: Taken

Schwierige Situation an Albert-Schweitzer-Schule. Antwort von Staatlichem Schulamt ernüchternd.

Hechingen/Bisingen - Erst im Oktober hatten wir über die Personalknappheit an Hechinger Sonderschulen berichtet. Nun ist dieses Thema wieder sehr akut. Hechinger Eltern haben sich daher ans Staatliche Schulamt gewandt. Die Antwort ist jedoch ernüchternd.

"Seit Jahren werden "Lehrkräfte wie Güterwagen am Bahnhof" verschoben. So schreibt es Oliver Blum, Vorsitzender des Gesamtelternbeirats, in einem Brief ans Staatliche Schulamt. Er möchte wissen, welche "Mittel alternativ zur Verfügung stehen".

Aktuell trifft die Personalnot die Albert-Schweitzer-Schule in Hechingen. Von dort wurde ein Lehrer nach Bisingen versetzt. Konkret darüber haben sich auch zwei Mütter in einem separaten Brief beim Schulamt beschwert. Beziehungsweise bitten sie in ihrem Schreiben "eindringlichst" darum, die Versetzung zu überdenken. Denn der Unterricht würde nun schon seit Dezember ausfallen. Doch eine Besserung wird wohl erst einmal nicht eintreten.

"Diese Sorge teilen wir im Staatlichen Schulamt", so die Antwort aus Albstadt. Man bemühe sich, diese nach Bisingen abgeordneten acht Wochenstunden zu ersetzen. Es wird allerdings darauf verwiesen, dass alle Schulen im Zuständigkeitsbereich annähernd gleich mit Lehrerstunden zu versorgen sind. In Bisingen sei vor Weihnachten ein Lehrer mit 21 Wochenstunden krankheitsbedingt ausgefallen.

In Bisingen fällt aktuell der Schulleiter aus

"Dies bedeutet an dieser kleinen Schule bei insgesamt 93 Wochenstunden, dass ein großer Anteil ersetzt werden muss", heißt es weiter. Die Albert-Schweitzer-Schule habe insgesamt rund 280 Wochenstunden. Acht (fehlende) Wochenstunden seien demnach ein "vergleichsweise kleiner Anteil, der nicht sofort die ganze Unterrichtssituation an der Schule in Hechingen belastet". Weiter verschlimmere sich die Situation in Bisingen wohl noch, weil dort aktuell auch der Schulleiter ausgefallen sei.

"Ein Gespräch mit Herrn Kremer (Schulleiter) hat bereits stattgefunden", sagt Maximilian Groß vom Staatlichen Schulamt auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten. Demnach werde man sich nun bemühen, dass nicht immer die selben Klassen vom Unterrichtsausfall betroffen sind. Aber gibt es keinen Notfallplan? "Das ist unser Notfallplan", so Groß.

Die Personalsituation sei generell "angespannt". Es gebe kaum Berufsnachwuchs. Zudem sei man bei den Vertretungen auch auf die räumliche Nähe angewiesen. "Ich kann ja niemand aus Pfullendorf hier hoch fahren lassen", sagt Groß. Und wie sieht es mit ehemaligen Lehrern aus? Könnten die nicht einspringen? Dazu führt Groß aus, dass es im Zuständigkeitsgebiet des Schulamts in Albstadt vor vier Jahren noch rund 35 solcher Verträge mit ehemaligen Lehrern gab, inzwischen seien es über 150.

"Wenn jemand ausfällt, gibt es keine Vertretung", hatte Schulleiter Sven Kremer im Oktober schon die Problematik dargelegt. Die Hechinger Eltern und Schüler sind im Moment die Leidtragenden. Eine vielversprechende Lösung scheint allerdings nicht in Sicht.