Ein öffentliche Zuschuss finanziert den baldigen Abriss des Gebäudes Marktplatz 3, im Gegenzug baut die EJL in das dort geplante neue Gebäude eine öffentlich nutzbare Rolltreppe ein. Foto: Stopper

Stadt trägt 100 Prozent der Abrisskosten für Gebäude. Archäologen sind mit Untersuchung im Gebäudekeller fertig.

Hechingen - Die Stadt übernimmt die gesamten Abrisskosten für das Gebäude Marktplatz 3 (neben Rathaus), dafür baut die EJL eine öffentlich nutzbare Rolltreppe von der Kaufhausstraße hoch zum Marktplatz.

93.159 Euro wird der Abriss kosten, wie am Donnerstag in seiner Sitzung der Hechinger Gemeinderat erfuhr. Finanziert wird das über das generelle Budget für das Sanierungsgebiet Oberstadt, über das auch andere Projekte gefördert werden könnten. Das Land trägt in diesem Fall fast 56.000 Euro Anteil an den 93.159 Euro, die Stadt zahlt 37.264.

Der Zuschuss für den Abbruch des Gebäudes Marktplatz 3 wird damit begründet, dass von der geplanten Neubebauung des Grundstücks eine "positive Anstoßwirkung für die weitere Stadtentwicklung ausgehen", könnte, so die Stadt.

Das allein genügt aber noch nicht für diesen hohen Zuschuss. Den erklärt die Stadt auch dadurch, dass sich der Investor vertraglich verpflichte, eine "öffentliche zugängliche und barrierefreie Erschließung zwischen kaufhausstraße und Marktplatz herzustellen (z.B. Rolltreppe." Wie in unserer Zeitung bereits berichtet, ist die Rolltreppe beim Projekt der EJL fest eingeplant.)

Bekanntlich hängt die Realisierung des EJL-Projekts für das Gebiet Marktplatz 3 bis hinunter zur Rabenstraße an einer Unwägbarkeit. Archäologen graben derzeit auf dem Gelände nach Resten mittelalterlicher Besiedlung. Würden sie auf relevante Funde stoßen, müsste eine längere Baupause eingelegt werden. Eine solche Verzögerung würde allerdings nicht in die Kalkulation der EJL passen, weshalb das Unternehmen bereits angekündigt hat, in diesem Fall wahrscheinlich das Vorhaben aufzugeben.

Wie am Donnerstag aus vermutlich gut unterrichteten Kreisen zu vernehmen war, haben die Archäologinnen ihre Untersuchung im Gebäudekeller mittlerweile beendet. Ergebnis: Nichts wertvolles aus dem Mittelalter gefunden, das Haus kann bedenkenlos abgerissen werden. Nun wird im Erdreich auf dem Parkplatz davor gebuddelt.