Einfach schön, das Hechinger Kinderfest. Welche organisatorische Vorarbeit dafür geleistet werden muss, wurde gestern in der Hauptversammlung der Irma-West-Gemeinschaft deutlich. Foto: Archiv

Hauptversammlung der Irma-West-Gemeinschaft gibt Einblick in ein gut geöltes Räderwerk von Organisatoren.

Hechingen - Es ist eine kleine, kompetente und eingeschworene Vorstandsgruppe, die im Hintergrund wirkt und eine Riesenveranstaltung am Laufen hält – das wurde gestern in der Hauptversammlung der Irma-West-Gemeinschaft deutlich.

"Wir setzen 170.000 Euro in vier Tagen um", verdeutlichte der Vorsitzende Franz Ermantraut die Dimensionen des Fests. Was für eine Vielfalt an Aktivitäten bietet, verdeutlichten die Berichte der Arbeitskreise, die meist nur aus einem Hauptorganisator und einer Hand voll treuen Helfern bestehen.

So berichtete Klaus Peter Walter vom Umzug. Neu in diesem Jahr: Die Kindergruppen werden am Ende des Zugs laufen. "Aus Sicherheitsgründen", wie er erklärte. Früher hatten viele Eltern noch während des laufenden Umzugs ihre Sprösslinge am Weiher abgeholt und einiges Chaos verursacht.

Bewährte Kräfte auch Sylvia Sanktjohanser, die die Festhandlung und den Seniorennachmittag betreut, Jürgen Fischer, der für "Spiel, Spaß, Kultur" zuständig ist und unter anderem freitags das Sportturnier auf dem Weihergelände managt, das im vergangenen Jahr eine Rekordbeteiligung hatte.

Was toll läuft, aber dringend etwas Geld für neue Instrumente bräuchte, ist der von Jean Lopez-Diaz geleitete Fanfarenzug. Vier Tenorfanfaren stehen auf der Wunschliste. Kostet aber jede 1200 Euro. Man hofft auf Spender.

Sehr viel Arbeit hat in diesem Jahr Konrad Steffen-Kohler, der den Festplatz betreut. Nicht nur, dass ein neuer Rummelplatzbetreiber dort im Einsatz sein wird, dazu kommt, dass er in Gesprächen mit den Vereinen nach Lösungen gesucht hat, die Betriebskosten zu senken, was den Anreiz für die Vereine erhöht, dort zu bewirten. Statt einzelne Stromanschlüsse könne man einen Großversorger wählen, was dann statt 230 Euro nur noch 16 Euro pro Verein bedeuten würde. Es klemmt aber an einem Elektriker, der diese Aufgabe übernehmen würde. Viel Zeit habe er hier bereits "vertelefoniert" Unzählige Stunden gingen gemeinsam mit den Vereinsvertretern nur für die Vorbereitung des Festplatzbetriebs drauf, berichtet er. Dazu kommt, dass die Begeisterung der Vereine zum Mitmachen eher abnimmt.

Der Musikverein Boll fehlt dieses Jahr allerdings nur, weil er mit seiner eigenen Jubiläumsfeier völlig ausgelastet ist. Und das Bildungszentrum Hohenzollern musste passen, weil das Kinderfest in den Ramadan fällt. Sonst machen alle Akteure vom Vorjahr wieder mit.

Viel Arbeit wurde auch in den Internetauftritt der Gemeinschaft gesteckt. Eine Analyse zeigt aber, dass über Facebook der Kreis von Kindern und Jugendlichen eher nicht erreicht wird. Hier klicken sich erstaunlicherweise überwiegend Ältere ein.

Dass all diese Aktivitäten sehr viel Geld kosten, berichtete Schatzmeisterin Gabi Hein. Über Mitgliedsbeiträge und den Plakettenverkauf verdient der Verein nur etwa 8000 Euro, etwas mehr als zehn Prozent der geplanten Kosten. Den Großteil der Einnahmen steuern die Stadt mit einem Zuschuss und weitere Spender bei. Über 50 000 Euro kommen so zusammen.

Zum Abschluss wurde eine CD vorgestellt, auf der Tonaufnahmen vom Kinderfest aus dem Jahr 1968 zu hören sind. Das Hohenzollernlied im Kinderchor, Gedichtvorträge und Zapfenstreich.