Sobald es wieder wärmer wird, wird die Decke des neuen Parkhauses fertig betoniert. In einigen Monaten soll das Bauwerk bereits fertig sein. Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtwerke: Haushaltsplan vorgelegt / Gas wird teurer, Strom und Wasserpreise bleiben stabil

Von Klaus Stopper

Ohne sie würden die Hechinger auf dem Trockenen sitzen, müssten frieren, auf Kohleöfchen kochen und mit Laternen leuchten. Parkhäuser hätten sie auch keine. Die Stadtwerke machen damit im laufenden Jahr 17 Millionen Euro Umsatz.

Hechingen. Strom, Gas, Wasser, Parkhäuser – das sind die Geschäftsfelder Stadtwerke. Und weil sie ein wirtschaftlich selbstständiger Eigenbetrieb der Stadt sind, erstellen sie auch einen eigenen Haushaltsplan. Diesen Donnerstag wird er als Entwurf im Gemeinderat beraten. Auf der Homepage der Stadt ist er bereits einzusehen. Neben den Finanzzahlen enthält er viele weitere interessante Informationen.

Gasversorgung

Etwa über die Gasversorgung. 1970 etwa ging noch über die Hälfte des Stadtgas einfach verloren, 2008 lagen die Verluste erstmals unter einem Prozent, aktuell liegt der Wert bei 0,48. Was Verbraucher aber mehr interessieren dürfte, ist der Gaspreis. Der war seit fünf Jahren stabil, wird nun aber erhöht, weil europaweit eine CO2-Abgabe erhoben wird.

Der Gaspreis wird einerseits stark durch die allgemeine Entwicklung der Gaspreise bestimmt (hier können Kunden auch andere Anbieter wählen), andererseits auch durch die Kosten, die in Hechingen durch den Ausbau und den Unterhalt des Gasnetzes entstehen. Fast 400 000 Euro Investitionen sind hier zu stemmen. Diese Kosten tragen auch jene Hechinger Gasabnehmer mit, die keine Stadtgas-Kunden sind.

Wasserversorgung

Auch die Wasserversorgung der Hechinger liegt in der Hand der Stadt. 500 000 Kubikmeter sollen aus den eigenen Quellen gezapft werden, so der Plan. Das sind fast 20 Prozent des gesamten städtischen Wasserbedarfs. Der Rest wird von der Bodenseewasserversorgung (298 000 Kubikmeter) und dem Zweckverband mit Quellen oben auf der Alb (790 000 Kubikmeter) bezogen. Die Bezugsrechte bei beiden externen Anbietern sind damit bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Es gäbe also noch genug Wasser für neue Hechinger, die ja mal zu Tausenden auf dem Killberg wohnen sollen. Trotz leicht gestiegener Bezugspreise bleibt der Hechinger Wasserpreis 2021 stabil. Interessant ist auch hier ein Blick auf die Geschichte. So bezog die Stadt 1973 mit 1 859  316 Kubikmetern sogar mehr Wasser als im vergangenen Jahr (1  576  000 Kubikmeter), damals versickerte durch schadhafte Leitungen allerdings mehr als die Hälfte im Erdreich, heute nur noch knapp sechs Prozent. Kein Wunder, dass auch hier enorme Investitionen von fast einer Million Euro getätigt werden sollen, um die Anlagen in Schuss zu halten und auszubauen.

Strom

Seit zehn Jahren betreiben die Stadtwerke das Stromnetz in der Stadt, seit 2016 sogar zu 100 Prozent. Die Betreuung der Technik liegt zwar weiter bei der Netze BW, die kaufmännische Seite aber liegt völlig bei den Stadtwerken. Und hier wird durchaus nach vorne gedacht. Allein für die Weiterentwicklung der E-Mobilität sind 30 000 Euro eingeplant. Insgesamt werden 110 000 Euro investiert. Gute Nachricht für Kunden: Preiserhöhungen sind im aktuellen Jahr nicht geplant.

Parkhäuser

Die Stadtwerke sind in Hechingen auch für die Parkhäuser zuständig. Da wird für den Neubau des Parkhauses neben der Stadthalle im laufenden Jahr eine Million Euro fällig (Gesamtkosten 2,5 Millionen).

Nahwärme

Ein weiteres Geschäftsfeld entwickelt sich gerade erst: Die Nahwärmeversorgung für das Baugebiet Killberg IV über eine CO2-neutrale Anlage überwiegend aus Erdwärme und Solarenergie. Allein für die Planung sind 200 000 Euro im aktuellen Jahr eingeplant.

Fnanzen

Auch wenn die Stadtwerke eine Million Euro, die dieses Jahr für das Parkhaus neben der Stadthalle fällig wird, als Kredit aufnehmen muss, sieht die Gesamtlage sehr stabil aus. Bei einem Umsatz von über 17 Millionen Euro wird gar ein kleiner Gewinn von 374 000 Euro erwartet.