Landtagswahl: Die AfD im Wahlkreis Hechingen-Münsingen nominiert Joachim Steyer
Hechingen/Burladingen. Von null auf hundert. Der 54-jährige Handwerksmeister Joachim Steyer aus Burladingen-Hausen scheint in der Politik eine steile Karriere hinzulegen. Vor zwei Jahren saß er bei Gemeinderatssitzungen noch nicht einmal in der Zuhörerbank, dann gründete er in Burladingen den Ortsverband der AfD, wurde deren Sprecher, kandidierte für den Gemeinderat, wo er jetzt Fraktionssprecher ist, und nun wurde auch seine Nominierung zum Landtagskandidaten der Rechtskonservativen im Wahlkreis Hechingen-Münsingen im zweiten Wahlgang noch zum Durchmarsch.
"Dass der Vorsprung dann so deutlich ist, damit habe ich nicht gerechnet"
Der vierfache Vater und gebürtige Bremer Steyer setzte sich bei der Aufstellungsversammlung der Alternative für Deutschland (AfD) in der Münsinger Zehntscheuer nach einem unklaren ersten Wahlgang unter anderem gegen Amtsinhaber Peter Stauch aus Reutlingen und den Münsinger Ortsverbandsvorsitzenden Daniel Jones durch.
Für ihn selbst überraschend, wie er es im Gespräch mit unserer Zeitung einräumte. "Ich hab gedacht dass es dann knapp werden könnte im zweiten Wahlgang, dass es vielleicht um ein oder zwei Stimmen geht. Dass der Vorsprung dann so deutlich ist, damit habe ich nicht gerechnet", räumt der Hausener offen ein.
Steyer scheint längst assimiliert im Schwabenland. Mit 21 Jahren kam er in den Südwesten, lernte hier das Gas-, Wasser- und Heizungsinstallateur-Handwerk und machte sich bald mit einem eigenen Betrieb selbstständig, den er nun schon fast drei Jahrzehnte führt. Um in der Politik jetzt anpacken zu können und in den Landtag einzuziehen, was ihm eine Herzensangelegenheit sei, würde er auch seinen gut gehenden Handwerksbetrieb eine Weile hintanstellen, wie er sich von lokalen Medien zitieren lässt. Sein Credo, so betonte er: "Es geht immer um den Bürger".