Die Kamera begleitet Andrea Ayen, deren Vater Paul Ayen 1933 einer der Organisatoren des Mössinger Generalstreiks war, an Original-Schauplätze; verfolgt ihren Weg zu den verschiedenen Stationen des Protestzugs.
Im Film lässt Andrea Ayen, die ebenfalls als Akteurin im Theaterstück mitgewirkt hat, den Zuschauer an ihren Eindrücken teilhaben, schildert ihr "Gänsehautgefühl", als sie im Pulk durch die Buntweberei Pausa marschiert. Obwohl die historische Pausa schon vor Jahren abgebrochen wurde und der Marsch im Rahmen der Theaterprobe im 21. Jahrhundert stattfand, habe die Situation fast so gewirkt, als wäre sie "real"; als seien die Ereignisse des 31. Januar 1933 in die Gegenwart transformiert worden.
Was wohl der Vater dazu gesagt hätte, dass seine Tochter 82 Jahre später ein Teil seiner eigenen Geschichte wieder aufleben lässt? "Er wäre sicher sehr stolz, wenn er wüsste, dass ich im Stück mitwirke", erfährt der Zuschauer von Andrea Ayen, die betont, dass "diese große Tat von damals Würdigung erfahren sollte."
Es war, so weiß auch Theaterregisseur Phillip Becker, einst "nur ein halber Tag. Aber er strahlt bis heute." Das Projekt, das nicht nur "Recht/Pflicht zum zivilen Ungehorsam erörtert", sondern auch ein "David-gegen-Goliath-Syndrom" beleuchtet, hat Regisseurin Katharina Thoms in ihrem Debütfilm auf bewegende Weise ins Bild gesetzt.
Weitere Informationen über den Dokumentarfilm "Widerstand ist Pflicht" gibt es auf www.widerstandfilm.de. Im Burgtheater Hechingen ist er am 7. und 8. Februar, jeweils um 17 Uhr, und am 9., 10. und 11. Februar, jeweils um 20 Uhr, zu sehen.
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