Soziales: Spende in Höhe von 30 000 Euro für Stiftskirche / Gerüst wird "demnächst" abgebaut
Frohe Kunde in Sachen Stiftskirche: Von der Glücksspirale gibt es 30000 Euro für die Sanierung. Zudem soll schon bald ein Großteil des Gerüstes abgebaut werden.
Hechingen. Die Sanierung der Stiftskirche ist teuer. Umso mehr freut sich Pfarrer Michael Knaus über die 30 000 Euro, die am Freitagmittag vom Lotto-Regionalleiter Frank Eisele und Rainer Prewo, Vorsitzender der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, in Form eines Schecks im katholischen Gemeindehaus übergeben wurden.
"Die Stiftskirche ist ein sehr bedeutendes Kulturdenkmal", sagte Rainer Prewo. Das habe auch mit dem Baustil zu tun. Es seien Barockelemente darin zu finden, aber "sehr zurückhaltend". Dabei sei diese Stilrichtung doch sonst sehr dominant. Man habe quasi wieder zurück auf die Antike gegriffen. So sei "kein Bruch zwischen Barock und Neoklassizismus" zu erkennen.
Apropos Zurückhaltung: Die Denkmalstiftung sei per Satzung dazu angehalten "nur zurückhaltend zu fördern". Denn schließlich gebe es in Baden-Württemberg viele Denkmäler. 56 davon sind dieses Jahr unterstützt worden. Ein Kriterium ist auch, dass hauptsächlich Privatleute oder Vereine dahinterstehen – so wie in Hechingen. Ganz nach dem Motto "Bürger retten Denkmale".
Der Hechinger Förderverein verkündet, dass das Förderziel – 20 Prozent der Sanierungskosten – überschritten werden konnte, nämlich um drei Prozent. Besonders den Mitgliedern des Vereins aber generell allen Beteiligten dankte Pfarrer Knaus. Er sei "dankbar, dass sich Frauen und Männer finden, die sich engagieren". Allen gelte ein "Vergelt’s Gott".
Die Gelder der Glücksspirale tragen dazu bei, die Westfassade der Stiftskirche instand zu setzen. Bereits 2016 wurde die Turmrestaurierung mit 100 000 Euro unterstützt. Seit mehreren Jahren ist die Kirche eingerüstet.
Wann wird das Schmuckstück unverhüllt sein?
Nebenbei war bei der Spendenübergabe zu erfahren, dass ein Großteil des Gerüstes "demnächst", theoretisch "in wenigen Tagen", abgebaut wird. Doch Pfarrer Knaus dazu: "Ich mache keine Terminansage." Die Hechinger dürfen also gespannt sein, wann das Schmuckstück wieder unverhüllt zu sehen sein wird.
Weitere Informationen: In Baden-Württemberg fließen jährlich rund 28 Millionen Euro aus Lotteriemitteln in den Denkmalschutz. Der Hauptteil von knapp 25 Millionen Euro stammt aus dem Wettmittelfonds, den das Land aus den Erlösen der staatlichen Lotterien bildet. Aus der Glücksspirale werden weitere Mittel bereitgestellt. 2018 beliefen sich diese auf rund drei Millionen Euro für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Denkmalstiftung Baden-Württemberg. Für 2019 wird ein ähnlich großes Fördervolumen erwartet.