Wirtschaft: Online-Stammtisch des Unternehmernetzwerks Zollernalb zu Corporate Social Responsibility

Hechingen. Monatlich veranstaltet das Unternehmernetzwerk Zollernalb einen Unternehmerstammtisch. Die inzwischen mehr als 100 dort organisierten Unternehmer treffen sich seit Corona online, um sich zu aktuellen Themen auszutauschen. In diesem Monat stand ein Thema auf dem Programm, das vielen noch recht unbekannt war: Corporate Social Responsibility (CSR). Darüber informiert das Unternehmensnetzwerk in einer Pressemitteilung. Der Unternehmensberater Luz-Werner Wissenbach (55) referierte zu diesem Thema. Mit der CORE-CSR-Methode begleitet er speziell kleinere- und mittlere Unternehmen bei der Erarbeitung einer individuellen Nachhaltigkeitsstrategie.

Mit einem kurzen Exkurs in die junge Vergangenheit des Themas Nachhaltigkeit wurde gezeigt, warum dieses Thema von Aktualität ist und in wenigen Jahren in Politik und Wirtschaft einen solchen Stellenwert eingenommen hat.

Wissenbach: "Nicht ein, sondern der einzige Weg, langfristig erfolgreich zu agieren"

CSR werde als die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens zu verstanden. Also ein Prozess im Unternehmen, der deutlich mehr sei als eine moralische oder ethische Frage. CSR entscheide über den Erfolg eines Unternehmens. Die Annahme, Ökonomie und Ökologie, unternehmerisches Vorgehen und soziale Verantwortung seien Gegensätze, seien überholt.

"CSR hat nichts mit Sozialromantik zu tun", so Wissenbach. "Im Gegenteil. Gesellschaftliche Unternehmerverantwortung ist nicht ein, sondern der einzige Weg langfristig am Markt erfolgreich zu agieren. Unternehmen, die diesen Wandel nicht vollziehen, gefährden ihre Zukunftsfähigkeit."

"Wie kann ein kleineres oder mittleres Unternehmen ohne die personellen Ressourcen, der Methodenkompetenz und der Moderationserfahrung großer Unternehmen einen solchen Prozess starten?" Diese Frage bewegte die Teilnehmer, die laut Pressemitteilung keinen Zweifel mehr an der Notwendigkeit einer Nachhaltigkeitsstrategie gehabt hätten, sehr wohl aber große Schwierigkeiten in der Realisierung sahen.

Als Gastteilnehmer war Maximilian Bitzer von Brand-Boosting (Albstadt) mit in der Runde, der von seinem aktuell laufenden CSR-Workshop berichten konnte. "Wir sind da blauäugig rangegangen und dachten, es sei gut, sich mal mit dem Thema zu beschäftigen."

Inzwischen hat der gesamte Prozess, der mit der CORE-CSR-Methode durchgeführt wird, Auswirkungen auf das Unternehmen, das Team und einen ganz neuen Blickwinkel auf das eigene Geschäftsmodell. "Das war so nicht zu vermuten", so Bitzer. Er konnte jedem in der Runde raten, diesen Prozess in Angriff zu nehmen.

Ein anderer Blick auf das Geschäftsmodell kann sich als produktiv erweisen

Ähnliches konnte der Vorsitzende Manfred Biffar berichten, der die CSR-Strategie im Zusammenhang mit seiner Zukunfts- und Geschäftsplanentwicklung gestartet hat. "Der andere Blick auf das Geschäftsmodell erweist sich als äußerst produktiv. Allerdings bin ich froh, durch diesen Prozess begleitet zu werden. Sonst hätten wir das nicht geschafft." Kasimir Berstling stellte die Frage, ob Start-ups bereits bei der Entwicklung des Businessmodells diesen Prozess mit einfließen lassen müssen. Dies wurde durch Wissenbach bestätigt. "Denn gerade junge Unternehmen brauchen für eine Zukunftsfähigkeit eine klare Nachhaltigkeitsstrategie."

Edgar Sonnenfroh vom Unternehmernetzwerk fasste den gesamten Vortrag und die folgende Diskussion mit einem Schmunzeln zusammen. "Der Abend hatte drei S: seriös, sachkundig, sexy – im Sinne von inspirierend, sich im eigenen Unternehmen über die unternehmerische Verantwortung klar zu werden."