"SophieAmrei" bietet ein hochkarätiges Programm in der Villa Eugenia. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "Musik in der Villa" zieht Auswärtige an / Programm im Jubiläumsjahr von van Beethoven und Brahms

Ein Kaleidoskop der Klangfarben, gepaart mit enthusiastischer Spielfreude – so gestaltete sich das Konzert des Duos "SophieAmrei" in der Villa Eugenia. Dort wurde im Rahmen von "Musik in der Villa" ein weiteres Programm im Jubiläumsjahr von Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms geboten.

Hechingen. Christoph Schanze rief noch mal das hervorragende Auftaktkonzert zum Beethovenjahr mit dem Pianisten Christoph Soldan in der Johanneskirche in Erinnerung und betonte, dass die beiden Musikerinnen (Sophie Schuster auf der Violine und Amrei Walter am Klavier) mit dem veranstaltenden Kulturverein Villa Eugenia seit dessen Anfängen in Kontakt stünden.

Beim mittlerweile dritten Auftritt des Duos "SophieAmrei" seit 2008 bot dieses ein hochkarätiges Programm, wobei die Violinsonaten eigentlich ja Klaviersonaten mit Violinbegleitung seien, erklärte die Geigerin. Schon bei der ersten Sonate (Nr. 8 in G-Dur) fiel die Gewandtheit der Musikerinnen und die Homogenität des Duos ins Auge – und natürlich höchst angenehm ins Gehör.

Lieblich-graziöse Elemente

Dies und die Spielfreude der Beiden zu beobachten, war eine reine Freude für alle im Rotundenraum, darunter auch viele von auswärts. Das genannte Stück wies zudem ein sehr schnelles Tempo bereits im ersten, über zehnminütigen Satz "Allegro assai" auf – wobei die Melodik im Duktus in Art eines Menuetts durchaus lieblich-graziöse Elemente vorwies.

Ähnlich und zudem verspielt präsentierten sich manche Passagen in der in c-Moll gehaltenen 7. Sonate Beethovens. Hier und bei den gesamten Ausführungen fielen die ungemein akkurat aufeinander abgestimmten Einsätze auf – als wären die beiden Musikerinnen eine verschmolzene Einheit – wie aus einem Guss eben.

Den gleichen Eindruck vermittelten sie nach der Pause – in denen die Mitglieder vom Förderverein Villa Eugenia für den Ausschank Sorge trugen – beim Vortrag von Brahms "Violinsonate Nr. 3 in d-Moll", das im Kontrast zur van Beethov’schen Formensprache stand. Es war im Volumen einen Tick leiser und erschien in der Formgebung eher "con sentimento" – mit mehr Gefühlsausdruck, aber bestimmt nicht sentimental.

Ein Reifewerk des 55-jährigen Beethovens, das im Kon-trast zu den van Beethov’schen Werken stand, als der Komponist 32 Jahre jung war und den Eindruck vermittelte, dass der sich in einer Art Sturm- und Drangzeit befand. Wobei das klingende Produkt geistfeurig und wuchtig, mit geradezu überbordender Fülle in der Melodik den damaligen Seelenzustand des Komponisten wie eine Art "Blueprint" seiner selbst abzubilden schien.