Nadine Ottenbreit ist als Vorsitzende die treibende Kraft im neu gegründeten Verein "Kulturfreunde Hechingen". Das Programm soll Interessierte über die Kunstszene hinaus ansprechen. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Nadine Ottenbreit verfolgt als Vorsitzende des neuen Vereins "Kulturfreunde Hechingen" eigene Konzepte

Von Klaus Stopper

Hechingen. Die Hechinger Kunst-, Musik- und Veranstaltungsszene hat Zuwachs bekommen. Nadine Ottenbreit, 35-jährige Inhaberin eines Werbebüros, hat den Verein "Kulturfreunde Hechingen" aus der Taufe gehoben.

Im Oktober wurde der Verein gegründet. Er zählt immer noch nur die sieben Gründungsmitglieder, die meisten ebenfalls Selbstständige, ein erweiterter Freundeskreis. Nadine Ottenbreit ist Vorsitzende und Hauptaktivistin, und sie sagt: "Einen riesigen Mitgliederzuwachs peilen wir derzeit nicht an". Erst mal wolle man sich etablieren. In so einer kleinen Einheit habe man mehr Handlungsfreiheit.

Wirkungsstätte des Vereins ist das Café Casa Azul am Obertorplatz, dessen Wirtin Barbara Dambrowski eine Freundin der Vorsitzenden ist. Heute, Freitag, eröffnen die Kulturfeunde e.V. dort beispielsweise um 20 Uhr die Ausstellung des Künstlers Robert Zivkovic.

Nun gibt es in Hechingen zwar schon den Kunstverein, den Kulturverein Villa Eugenia und den Förderverein Art Hechingen, aber da sieht Nadine Ottenbreit keine Konkurrenz. Ausstellungen und Konzerte des Kunstvereins und in der Villa besuche sie selbst gerne, was dort gezeigt werde, sei sehr hochwertig, aber "für manche vielleicht auch ein bissle zu hoch"."

Sie wolle Veranstaltungen auf einer einfacheren Ebene anbieten, die auch Menschen außerhalb der Kulturszene anspreche. "Die Leute, die ich für diese Art Kunst begeistere, die gehen dann später vielleicht auch in die anderen Ausstellungen", hofft sie. Die nächste Veranstaltung am 24. Januar ist ein Balkan-Abend, im Februar folgt ein Künstler-Stammtisch und eine Valentins-Veranstaltung mit französischen Chansons und Küchenspezialitäten.

Sie ist auch selbst als Künstlerin aktiv, malt abstrakt und gegenständlich. Dazu kommen Fotoarbeiten. Demnächst zeigt sie ihre Arbeiten in einer Ausstellung im Foyer des Hechinger Rathauses. Die Vernissage ist am 13. März.

"Ich bin ein wenig dominant", räumt sie lächelnd ein, wenn sie gefragt wird, weshalb sie sich nicht einfach in bestehenden Hechinger Kultur-Institutionen einbringt. An der Streetart-Ausstellung etwa hat sie wesentlich mitgearbeitet. Es war wohl eine produktive aber auch nicht ganz reibungsfreie Zusammenarbeit mit Initiator Berd Jaszczurok – ebenfalls ein Visionär, dem ein bestimmendes Auftreten zu eigen ist. Beide schätzen sich noch immer, gehen aber organisatorisch mittlerweile eigene Wege.

"Ich will mich halt nicht immer mit Leuten abstimmen, wenn ich was veranstalten will", sagt die junge Frau, die sich "schon von Kindheit an für Kunst interessiert und viele Künstler als Freunde hat", die Schauwerbegestalterin gelernt hat, Messeauftritte für namhafte Firmen gestaltete, Mediendesign studiert hat und seit 2010 in Hechingen als Selbstständige arbeitet. Ihre Firma nennt sie "Werbeatelier", das solle ihre "künstlerische Auffassung unterstreichen".