Bislang lieferten die Bohrungen keinen Befund. Foto: Stopper

Erste Bohrung liefert kein Ergebnis. Dennoch können gefährliche Stoffe in Grundwasser sein.

Hechingen - Das erste Bohrloch für die Suche nach Teer-Rückständen im Unterstadt-Grundwasser ist gesetzt. Dass dabei keine schwarze, klebrige Masse gefunden wurde, ist kein Grund zur Entwarung.

Das erste Bohrloch wurde von einer Spezialmaschine in Richtung DRK-Heim gesetzt. Routinearbeit für die Ravensburger Firma BauGrund Süd, die von der Stadt mit dieser Untersuchung beauftragt wurde. Zurück blieb ein sauberes Loch, das einige Meter in die Tiefe führt. Die ans Tageslicht beförderten Bohrkerne lagen fein säuberlich sortiert in Holzkisten. Tatsächlich war da auch eine dunkle Schicht zu entdecken, allerdings nur Ölschiefer, wie er in diesem Gebiet überall vorkommt. Von Teerresten keine Spur.

Die Vorstellung, dass unter den Füßen der Unterstädtler auf dem Grundwasser ein Teersee schwappt, sei von vorne herein "nicht realistisch" gewesen, erklärte am Mittwoch ein Experte vor Ort. Anzunehmen sei eher, dass die eigentlichen Reste der Teermasse, die vor über 100 Jahren im städtischen Gaswerk beim Kleiner-Kreisel als Nebenprodukt der Kohlevergasung anfielen und teilweise nach Ende des Werks nicht mehr beseitigt wurden, an dieser Stelle auch noch im Erdreich zu finden seien.

Und warum dann die Bohrlöcher an mehreren Stellen rechts und links in den Seitenstraßen der Hofgartenstraße? Aus ihnen werden nun über einen gewissen Zeitraum hinweg Wasserproben gezogen, denn im Grundwasser, das vom Killberg herunter an den Teerstellen vorbeigeflossen ist, können gelöste Stoffe enthalten sein, die durchaus gesundheitsgefährdend wären.

Und was passiert mit dem Teer? Alles ausgraben sei kaum möglich, so der Experte. An vielen Stellen stehen Gebäude. Aber heute gebe es Möglichkeiten, mit Bakterien wirksam solche Rückstände zu bekämpfen. Zunächst aber müsse nun die aktuelle Situation erforscht werden.