Kommt aus Hechingen und hat es bereits bis Hamburg geschafft. Einer der "Visitoren", die Künstler kürzlich in der Zollerstadt verteilt haben, damit sie sich über die Welt verbreiten. Fotos: Heinl Foto: Schwarzwälder Bote

Kunstaktion: Hechinger "Visitoren" inzwischen in Hamburg und Chile gesichtet

Ihre Form ähnelt einem Hundehäufchen, gemacht sind sie aus weißem Gips: "Visitoren", die das Künstlerpaar Ragnhild Becker und Gunar Seitz aus Friedrichshafen im Juli in Hechingen platziert hat mit der Hoffnung, sie mögen in der Welt herumkommen.

Hechingen/Hamburg. Der erste Schritt der Kunstaktion verlief bereits planmäßig. Wie von den Künstlern erhofft, wurden viele der aufgestellten Figuren von Hechingern eingesammelt.

Und auch der zweite Teil der Aktion scheint gut anzulaufen, denn die Künstler haben die Hoffnung, dass die Figürchen nicht auf Hechinger Fensterbrettern dahinsiechen, sondern dass sie auf Reisen mitgenommen und dann irgendwo abgestellt werden, damit sie jemand dort wieder mitnimmt und noch weiter mit ihnen herumreist. Auf dem Fuß der Figuren ist eine Internetadresse notiert, über die sich die Finder über die Aktion informieren können.

Diese Adresse lautet www.visitor-aktion.de, und so weit wir das verstanden haben, sollten Finder sich dort mit ihren Standorten eintragen. Hat mit den Hechinger Figuren aber noch niemand getan. Allerdings weiß die Hechinger Lokalredaktion des Schwarzwälder Boten durch zuverlässige Informanten, dass eine Figur mittlerweile in Hamburg unterwegs war, und die andere sogar in Chile weilen müsste.

Von Chile wissen wir das nicht ganz genau, weil wir nicht sicher sind, dass das seltsame Gipsgebilde von den Zöllnern als Kunstobjekt akzeptiert wurde. Sprengstoff? Drogen? Wer weiß schon, was sich so ein chilenischer Zöllner alles vorstellt. Wir warten jedenfalls täglich auf Bilder aus Chile mit dem Visitor vor einer Sehenswürdigkeit.

Definitiv geklappt hat die Reise eines Hechinger Visitors nach Hamburg, wie nun einige Fotos belegen. Eine Leserin hat ihn zu einer Sightseeing-Tour mitgenommen, die am Rathaus vorbei über Hamburger Michel, Promenade bei den Landungsbrücken, Elbtunnel und Reeperbahn zum Beatles-Platz führte, wo das weiße Häuflein nun darauf wartet, dass es jemand einpackt und zu fernen Orten mitnimmt. Eine Mitfluggelegenheit in ferne Länder wäre da natürlich spektakulär. Natürlich könnte er auch der Stadtreinigung zum Opfer gefallen sein. Wir sind jedenfalls gespannt, ob wir von den Hechinger Visitoren noch weitere Informationen erhalten. An zugeschickten Bilddateien würde jedenfalls bei uns hohes Interesse herrschen.