Geben und nehmen: Der erste Hechinger Warentauschtag in der Hechinger Stadthalle am Samstag war ein voller Erfolg. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Erster Hechinger Warentauschtag ein durchschlagender Erfolg / Wiederholung geplant

Hechingen (am). Jemandem eine Sache überlassen und dafür etwas anderes von ihm erhalten. In der Praxis ist damit noch viel mehr verbunden, nämlich Nachhaltigkeit und Begegnung. Beides vereinte der erste Hechinger Warentauschtag am Samstag. Die Aktion war ein voller Erfolg.

Mit diesen wenigen Worten lässt sich das auf den Punkt bringen, was sich in der Hechinger Stadthalle abspielte. Auf der einen Seite Menschen, die mit vollen Kisten bewaffnet in Scharen in den Europasaal strömen und die mitgebrachten Gegenstände ordentlich auf den dafür vorgesehenen Tischen platzierten. Und auf der anderen Seite ebenfalls Menschen, die den Europasaal glücklich lächelnd verließen, ihre ausgesuchten Gegenstände sorgfältig verstaut.

Waren landen nicht einfach im Müll

Keine Frage: Der erste Hechinger Warentauschtag war ein Gewinn für alle. Dabei ist das Prinzip "Geben und Nehmen" so einfach wie wirkungsvoll. Waren werden dadurch wieder wertgeschätzt und landen nicht einfach im Müll, sobald sie der Einzelne nicht mehr benötigt. Denn eines ist sicher: Irgendjemand hat für die ausgediente Kinderkleidung, das bereits gelesene Buch oder die nicht mehr zum neuen Einrichtungsstil passende Lampe immer noch Verwendung.

Diese Erfahrung machte am Samstag auch Christina Bummer vom Caritasverband, der gemeinsam mit dem Naturschutzbund und dem Verein Kinder brauchen Frieden, der für die Bewirtung sorgte, den von der Hechinger Bunten Liste initiierten Warentauschtag veranstaltete. Gerade Dinge, von denen man es nicht unbedingt vermutet hätte, hätten am schnellsten neue Besitzer gefunden, wusste Christina Bummer zu berichten. Doch für die Projektleiterin der Tafel stand neben der Nachhaltigkeit noch ein weiterer wichtiger Aspekt im Vordergrund: Die Begegnung zwischen Menschen unterschiedlichster Gesellschaftsschichten.

Überwältigt war Christina Bummer etwa von der großen Hilfsbereitschaft, die die Organisatoren bei der Ausrichtung erfahren haben. "Nicht nur Kunden der Tafel oder Bewohner des Asylbewerber-Wohnheims Aviona haben uns ihre Unterstützung angeboten. Viele Ehrenamtliche haben auch per Telefon ihre Hilfe zugesagt", erklärte sie. Und wie kam die Idee bei den Besuchern an? "Sehr gut. Auf so eine Veranstaltung habe ich schon lange gewartet", lobte etwa Carola Eichenbrenner aus Bisingen, die Kleidung, Spielsachen und Bücher mitgebracht hatte. Als Gegenleistung gab es frischen Lesestoff für die Tochter. Ihr Kinderzimmer "ausgemistet" hatte die elfjährige Anna aus Balingen, die mit ihren Stofftieren vielen anderen Kindern eine Freude bereitete.

Hocherfreut war angesichts der überragenden Resonanz auch Almut Petersen von der Bunten Liste. "Wir sind alle total zufrieden, das Team hat toll gearbeitet", betonte sie. Und der Tauschtag soll auf jeden Fall wiederholt werden, ob nun einmal oder auch zweimal im Jahr.

Um die Mittagszeit hatten sich das Angebot auf den Tischen bereits deutlich gelichtet. Doch auch was übrig blieb, soll noch Verwendung finden. Bücher etwa werden der Waldorfschule gespendet, Kleidung geht an den Second-Hand-Laden, anderes wird von Privat zu Privat getauscht. Und mit den Spenden wird der Hechinger Tafelladen unterstützt.