Klassischer Unterricht wie auf dem Foto gibt es frühestens nach den Osterferien wieder.Foto: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Coronakrise: Gymnasiasten erhalten von ihren Lehrern Aufgaben für zuhause

Hechingen. Gespenstische Stille herrscht in den Gängen des Hechinger Gymnasiums. Normalerweise schallt lautes Schülergeschrei über die Gänge, doch aktuell ist das Hechinger Gymnasium geschlossen und es ist ruhig wie auf einem Friedhof.

"Das Schulleitungsteam hat sich aufgeteilt, jeden Tag ist jemand anderes da", berichtet Schulleiterin Melanie Dreher. Allerdings seien auch alle per Mail erreichbar. Die Schüler sind aktuell alle zuhause. Sie sind allerdings nicht in den Ferien, betont Dreher. Sie haben von den jeweiligen Lehrern Arbeitsaufträge in unterschiedlicher Form erhalten – je nach Unterrichtsfach.

Eine vollständige Kontrolle gibt es bei den Lernplattformen nicht

Zum einen in ganz klassischer Form. "Da die Schulen in Baden-Württemberg erst am Dienstag vergangener Woche geschlossen wurden, haben viele Lehrer die Zeit am Montag noch genutzt und den Schülern beispielsweise eine neue Lektüre aufgetragen", erklärt die Schulleiterin. Diese sollen die Schüler lesen und den Lehrern regelmäßig Aufsätze schreiben und diese zum Korrigieren einscannen. Außerdem gibt es auch die Aufgabe eines Lesetagebuchs.

Als weitere Möglichkeit gibt es die digitalen Lernplattformen wie "Anton" oder "Mathebattle". Bei diesen loggen sich die Schüler von zuhause aus ein und können Aufgaben der Lehrer lösen. Der Vorteil für die Lehrer: Sie können sehen, welcher Schüler welche Aufgaben bereits gelöst hat. Auch kann auf einen Blick erkannt werden, welche Aufgaben richtig beantwortet wurden, ohne das etwas korrigiert werden muss.

Eine vollständige Kontrolle gibt es natürlich nicht, betont Dreher. Theoretisch könnten einzelne Schüler auch die Aufgaben für Freunde lösen oder im schlimmsten Fall sogar von den Eltern erledigen lassen.

Das Besondere am Homeoffice der Schüler: Sie können sich ihre Arbeitszeiten selbst einteilen. "Die Aufgaben werden wochenweise verteilt. Ihre Arbeitszeit können sich die Schüler innerhalb dieser Woche selbst einteilen. Sie können die Aufgaben beispielsweise auch am Nachmittag erledigen", sagt Dreher.

Dreher befürchtet, dass es am 19. April noch nicht vorbei ist

"Die Schüler sind aktuell gut beschäftigt, wir bekommen von den Eltern positive Rückmeldungen", freut sich die Schulleiterin. Wie lange die Maßnahmen noch durchgeführt werden, lässt sich allerdings schwer sagen. Dreher befürchtet, dass es mit Ende der Osterferien noch nicht vorbei sein könnte. Auch das diesjährige Abitur steht auf der Kippe. Aktuell sind Ersatztermine geplant. "Ich habe noch kein Schreiben vom Kultusministerium erhalten, aber es wäre auch möglich, dass es komplett entfällt", sagt Dreher.