Ralf Gugel, Angelika Kalchert und Initiator Frieder Zimmermann (von links) freuen sich auf den Start der Konzertreihe. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Neues Konzertformat mit Jazz und Pop in der Villa / Drei Profimusiker sind eingeladen

"Sonntags Sounds nach sechs": Dass sich hinter diesem rhetorischen Stilelement ganz viel Groove verbirgt, wird ab Ende Juli deutlich. Dann startet die von Frieder Zimmermann initiierte neue Konzertreihe in der Villa Eugenia.

Hechingen. Es sind Momente wie diese, aus denen oft die besten Ideen resultieren. Als Frieder Zimmermann im vergangenen Jahr in der Autowerkstatt Herter in Onstmettingen ein Konzert der Reihe "Jazz in der Werkstatt" besuchte, hat ihn dieses, wie er noch im Rückblick voller Enthusiasmus erzählt, "fast vom Hocker gerissen."

Zwischen Ölfässern und Ersatzreifen mündete die Faszination schließlich in einen Gedanken: Es müsste gelingen, die Musiker, die dort als Formation "Garage Groove" auftreten, für ein Gastspiel in der Villa Eugenia zu gewinnen. Freilich kein leichtes Unterfangen, denn wie das bei Profis, die in verschiedenen Ensembles spielen, nun mal so ist, ist deren Terminkalender für gewöhnlich sehr voll.

Frieder Zimmermann hat es trotzdem geschafft und gemeinsam wurde auch ein Tag gefunden, "an dem alle verfügbar sind", wie Ralf Gugel von "Garage Groove" berichtet. Da es der Sonntagabend war, der für ein Konzert in der Villa in Frage kam, war prompt auch der Titel der neuen musikalischen Reihe geboren: "Sonntags Sounds nach sechs." Diese ergänzt das hochkarätige Musikprogramm in der ehemaligen Fürstenresidenz.

Seit Jahren veranstaltet der Kulturverein dort Klassikkonzerte, und auch der Förderverein um den Vorsitzenden Joachim Wien wartet immer wieder mit musikalischen Highlights auf. Nun also ein neues Format, das schwerpunktmäßig auf Jazz, aber auch auf Chansons, Rock, Pop und Grenzgebiete setzt.

Ein bisschen nervös sei er so kurz vor dem Start schon, gesteht Initiator Frieder Zimmermann, der nicht nur Maler, Bildhauer und stellvertretender Vorsitzender des Villa-Fördervereins ist, sondern auch passionierter Musikliebhaber. Bildende Kunst und Musik – das gehöre für ihn einfach zusammen, betont Zimmermann, der für sein Projekt viele befreundete Musiker gewinnen konnte. Nicht von ungefähr wird er deshalb auch die Plakate und Flyer zu den Auftritten der Bands jeweils passend zur musikalischen Richtung selbst gestalten. "Drei Gigs" (Auftritte), so lässt der Initiator wissen, sind für das Jahr 2018 geplant – allesamt von Profi-Musikern.

Den Auftakt bestreitet am 29. Juli das "Trio Cajon" um Sigrun Schumacher (Gesang und Violine), Andy Schoy (Cajon und Percussion) und Gerhard "Beefy" Wurst (Gitarre und Gesang), das Akustik Pop "auf hohem musikalischem Niveau und mit einer Prise Humor" präsentiert.

Am 16. September rocken "The Soulshapes" die Bühne. Von Bob Dylan bis Jimi Hendrix interpretiert die Band um Peter Schick (Gitarre), Fide Wolter und Myra Pienaar (Gesang), Hacki Müller (Bass-Gitarre) und Nobbe Schubert (Cajón) unvergessene Songs, die Musikgeschichte schrieben.

Zwei Monate später, am 18. November, ist dann "Garage Groove" in der ehemaligen Fürstenresidenz zu Gast. Hinter der Formation, die den Jazz in der Werkstatt zelebriert, stehen die Musiker Jörg Bach (Schlagzeug), Arno Haas (Saxophon), Ralf Gugel (Gitarre), German Klaiber (Bass), Wolfgang Fischer (Piano) und Dominik Steegmüller (Gesang).

Bei ihren Auftritten begleiten sie Gastmusiker, die aus der ganzen Welt anreisen. Dass es gelingt, "alle in der Villa zu vereinen", darauf ist Zimmermann, auch wenn er den Ausdruck sonst nicht gerne verwendet, sehr "stolz."

Mit wie viel Leidenschaft er bei der Sache ist, weiß auch seine Vorstandskollegin Angelika Kalchert. Auch sie würde sich freuen, wenn der Publikumskreis in der Villa Eugenia durch die neue Konzertreihe noch erweitert werden könnte.

Weitere Informationen: Alle Konzerte der Reihe "Sonntags Sounds nach sechs" beginnen jeweils um 18 Uhr.