Als ein Höhepunkt des Fachtags für Vielfalt und Akzeptanz entpuppte sich die Unterhaltungsband "Tanzparadies Ahoy". Die Combo aus vier Menschen mit Behinderung sorgte für gute Laune. Foto: Flegr Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Fachtag für Vielfalt und Akzeptanz leidet unter schwacher Besucherresonanz

Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz unter den ersten Fachtag für Vielfalt und Akzeptanz in Bisingen. Der Anfang ist gemacht, es gab Gelegenheit zum gegenseitigen besseren Kennenlernen.

Bisingen. Einen hoffnungslosen Kampf gegen das traumhafte Wetter führten am Samstag die Veranstalter des Fachtags für Vielfalt und Akzeptanz in der Hohenzollernhalle Bisingen. Viele nutzten den sonnigen freien Tag für Gartenarbeit, machten Ausflüge, besuchten Freibäder und Eisdielen – und fanden deshalb nicht den Weg zu Informationsständen, Filmen und Vorträgen. Angesichts der Arbeit, die in den Fachtag gesteckt wurde, blieb ob der geringen Resonanz eine gewisse Enttäuschung nicht aus. Dennoch ziehen die Veranstalter eine positive Bilanz unter die Premiere.

Respektvoller Austausch führt zu einigen "Aha-Effekten"

Die Stimmung unter Akteuren und Besuchern war durchgängig hervorragend. All denen, die sich um respektvolle Menschlichkeit in der Gesellschaft sorgen, war eine entspannte Kennenlernwiese mit Raum und Zeit für intensive zwischenmenschliche Kontakte und Beschäftigung mit Aspekten der Zusammenwirkung statt der Ausgrenzung bereitet. Recht oft führte es zu "Aha-Effekten", wenn Engagierte aus bestimmten Feldern der Demokratie-Arbeit mehr über die Arbeit und Erfahrungen aus anderen Engagement-Bereichen erfuhren. Auf jeden Fall konnte ein Wissenszuwachs und eine Gewissheit über die gegenseitige Solidarität beim Bemühen um eine menschenwürdige Gesellschaft erreicht werden.

Das "Netzwerk für Vielfalt und Akzeptanz" will eine lose Verbindung von Initiativen sein, die sich gegen Menschenfeindlichkeit jeglicher Form engagiert. Das Eigenleben der angeschlossenen Organisationen wird dabei nicht eingeschränkt oder gar ersetzt. Hauptzweck sind die gegenseitige Unterstützung bei größeren Vorhaben sowie der Austausch von Informationen und (Fach-)Wissen. Ziel ist es, eine breite und geschlossene Gegenkultur zu organisieren, sichtbar und wirksam zu machen, indem möglichst viele Menschen, Initiativen und Organisationen zusammengeführt werden, die sich in der einen oder anderen Weise für ein Miteinander in Würde, Toleranz und Akzeptanz engagieren.

Mit eigenen Informationsständen vertreten waren am Samstag der ortsansässige Freizeitclub von Behinderten und Nichtbehinderten, das Regionale Demokratiezentrum Albbündnis, die Fachstelle gegen sexuelle Gewalt (Feuervogel) und der Verein AKUuD, der Jugendkultur im Sinne der Verständigung unter den Kulturen fördert. Als Höhepunkt des Tages entpuppte sich die Unterhaltungsband "Tanzparadies Ahoy". Die Combo aus vier Menschen mit Behinderung sorgte für durchgehend gute Laune und empfahl sich mit ihrem Repertoire an eingängigen Schlagern und Popsongs bestens für weitere Feste. Für das kulinarische Wohl sorgte das Projekt "Leben im Sozialraum" der Lebenshilfe Zollernalb.