Die Mannschaft die 2010 an der Oldtimermeisterschaft in Bruck am Großglockner teilgenommen hat: Josef Scheu (von links), Karl Heinrich Pfister, Johann Pfister und Johannes Masching. Foto: Schwarzwälder Bote

Nostalgie: Längste Ausfahrt des LF 15 TS führte 2010 zur Oldtimer-Meisterschaft in die Alpen

Die Altersabteilung der Burladinger Feuerwehr hütet einen ganz besonderen Schatz: den Oldtimer LF 15 TS. Mehr als zwei Jahrzehnte tat es seinen Dienst. Bei den Oldtimer-Meisterschaften der Feuerwehrfahrzeuge waren sich die Besucher einig: Es ist das schönste.

Burladingen. Die Alten und ihr Altes, so kann man die Stimmung bei dem monatlichen Beisammensein der Altersabteilung der Feuerwehr beschreiben. Das alte LF 15 TS ist ihnen ans Herz gewachsen, mit dem Fahrzeug sind sie in jungen Jahren noch zum Einsatz gefahren und 2010 trat es als Oldtimer die längste Reise an. Johannes Masching, Mitglied der Altersabteiltung, hat die Geschichte des Fahrzeugs in umfangreicher Kleinarbeit aufgezeichnet. Im Jahre 1951 wurde das Löschgruppenfahrzeug LF 15 TS von der Firma Klöckner-Deutz beschafft und zunächst an die Feuerlösch-Verbandsgemeinschaft Hohenzollern nach Hechingen ausgeliefert.

Später ist es der damaligen Gemeinde Burladingen übergeben worden, blieb aber bis 1961 im Besitz der Verbandsgemeinschaft. Erst mit Wirkung zum 1. April 1961 übertrug der Landkreis Hechingen das Feuerwehrlöschfahrzeug nebst der dazugehörigen Ausrüstung in das Eigentum der Gemeinde Burladingen mit allen Rechten und Pflichten, die sich durch die Übernahme ergeben.

Eingesetzt wurde das Fahrzeug zur Brandbekämpfung jeder Art sowie zur Löschwasserförderung und zur Durchführung einfacher technischer Hilfeleistungen kleineren Umfangs. Nach 22 Jahren im Einsatzdienst erteilte der TÜV 1972 dem Fahrzeug keine Feuerwehreinsatztauglichkeit mehr, mit dazu beigetragen hat wohl auch der Aufbau aus Holz und Blech verkleidet und das aus Pappe mit Leder überzogene Dach welches bei Funkenflug selbst brandgefährlich war.

Im Einsatz blieb das Fahrzeug bis Anfang der 80er-Jahre wegen seiner fast unverwüstlichen Vorbaupumpe bei der Dichtigkeitsüberprüfung des Industriesammlers zur Kläranlage. In den folgenden Jahren begannen die Oldtimerfreunde der Feuerwehr Burladingen mit der Restaurierung des Fahrzeuges, welcher ein eigener Bericht gewidmet wird.

Höhepunkt im Leben dieses liebevoll gepflegten Oldtimers war wohl die Teilnahme an den Meisterschaften der Feuerwehr Oldtimer in Bruck an der Großglocknerstraße im Jahre 2010, eine Veranstaltung, die zwischenzeitlich als Feuerwehr Oldtimer Weltmeisterschaft zum neunten Male ausgetragen wird.

Am 1. Juli 2010 ging es morgens um 5.30 Uhr auf die 402 Kilometer lange Reise. Die Fahrzeit betrug zehn Stunden, da aus Rücksicht auf den Oldtimer einige Pausen notwendig waren. Trotzdem erreichte das 59 Jahre alte Fahrzeug mit seinen 90 Pferdestärken und einer Höchstgeschwindigkeit von 73 Stundenkilometern wohlbehalten und aus eigener Kraft den Fuß des Großglockners in Bruck.

Oldtimer erreicht Burladingen unbeschadet und ohne Panne

Am nächsten Tag führte der zweite Wertungslauf bis zum Fuscher Törl auf einer Höhe von 2428 Metern. Nicht Schnelligkeit war gefragt, sondern ein gleichmäßiges Fahren. Auf einer Streckenlänge von 27 Kilometern musste ein Höhenunterschied von 1328 Metern überwunden werden, was einer Steigung von zwölf Prozent entspricht.

Für die Burladinger Teilnehmer war wichtig, dass ihr Fahrzeug keinen Schaden nimmt, notfalls würden sie das Rennen abbrechen. Glücklicherweise erreichte ihr LF 15 "aus allen Löchern pfeifend" das Ziel und man konnte die Schönheit der Salzburger Bergwelt um den Großglockner genießen.

Erfreulich, dass das Burladinger Fahrzeug von allen Besuchern als das schönste angesehen wurde, ein Punkt der allerdings nicht in die Rennergebnisse einbezogen wurde, bei deren Bewertung erhielt die Burladinger Crew durchweg gute Noten.

Der Heimweg für die Burladinger Teilnehmer Johann Pfister, Johannes Masching, Josef Scheu und den zwischenzeitlich allzu früh verstorbenen Karl Heinrich, der als Fahrer das Fahrzeug lenkte, verlief ebenfalls problemlos, und alle waren froh, dass ihr Oldtimer ohne Panne und ohne Schaden wieder in der Garage des Burladinger Feuerwehrhauses stand.