Idylle mit Modellcharakter: Jury findet die Weilheimer Pläne interessant. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsentwicklung: Drei Minister loben Vorteile des selbst organisierten Wettbewerbs

Hechingen-Weilheim. Unter über 70 Bewerbern hat sich Weilheim in einem Landeswettbewerb als eine von 20 Kommunen durchgesetzt, die an einem Modelllprojekt teilnehmen dürfen.

Eine Jury vergab unter den 73 Bewerbern Punkte für Vorhaben, wie Ortsmitten wieder in lebendige Plätze der Begegnung umgewandelt und zu Treffpunkten für eine gelebte Gemeinschaft werden können. "Ortsmitten – gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten", was das Motto der von drei Stuttgarter Ministerien gemeinsam konzipierten Aktion.

"Die Wahl fiel der Jury nicht leicht", versichert Verkehrsminister Winfried Hermann. Die Qualität der Bewerbungen sei hoch gewesen, "das zeigt, dass sich die Kommunen sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben". Mit dem aktuellen Wettbewerb ist man noch nicht zufrieden. Ziel sei es, bis 2030 etwa 500 "lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitten in Baden-Württemberg zu schaffen."

Auch Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, meldet sich für diese Aktion zu Wort. "Attraktive Ortskerne sind Kristallisationspunkte für die Dorfgemeinschaften", betont er. Das Projekt leiste einen wertvollen Beitrag zur Innenentwicklung in ländlichen Kommunen. Dritte im Jubelchor ist Manne Lucha, Minister für Soziales und Integration, der die Bedeutung lebendiger, barrierefreier Ortsmitten für ältere Menschen hervorhebt.

Hintergrund des Landesprojekts "Ortsmitten – gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten" ist, dass viele Ortsmitten heute vor allem hauptsächlich dem Durchgangsverkehr oder als Parkplätze dienen. Um das zu ändern wurden zu Beginn des Projektes landesweit Kommunen aufgerufen ihre Projektideen einzureichen. Die ausgewählten Kommunen sollen nun in partizipativen Verfahren Planungsbilder für barrierefreie und lebenswerte Ortsmitten entwickeln.

Mit Hilfe der gesammelten Erfahrungen entsteht ein Leitfaden, der anderen Kommunen Ideen und Inspirationen für Aktivitäten liefern soll. In den ausgewählten Kommunen werden Verwaltung, Politik, Vereine und Verbände sowie Einwohner Vorschläge für eine lebenswerte und barrierefreie Gestaltung der Ortsmitte erarbeiten und diskutieren. Dabei werden kommunalspezifische Strukturen und Rahmenbedingungen berücksichtigt. Unterstützt werden die Kommunen von zwei Fachbüros.