Der Feuerwehr-Führungskreis Zollernalbkreis hatte nach zwei Jahren Übungsphase beim Großbrand in der Hechinger Altstadt den ersten Ernstfall-Einsatz. Währenddessen sind die Ermittlungen der Kriminalpolizei zur Brandursache schwierig, da die betroffenen Gebäude zur Löschung des Brands schon gestern teilweise abgerissen wurden. Foto: Stopper

Feuerwehr-Führungsstab besteht in Hechingen die Feuerprobe. Betroffene Gebäude abgetragen.

Hechingen - 230 Feuerwehrmänner aus zehn unterschiedlichen Gemeinden waren in der Nacht auf Dienstag in im Einsatz, um in Hechingen den verheerenden Brand in der Altstadt zu löschen. Sie zu koordinieren, war eine enorme Leistung.

Einsatzleiter war der Hechinger Stadtbrandmeister Maik Bulach, der zugleich auch die Arbeit von 48 Rot-Kreuz-Helfern und 22 THW-Aktiven koordinierte. Erstmals stand ihm dazu auch ein spezieller Krisenstab des Landkreises zur Verfügung: Der vor zwei Jahren gegründete Feuerwehr-Führungsstab, in dem Feuerwehrmänner aus dem gesamten Landkreis mitarbeiten.

"Wir haben zum ersten Mal unter Ernstfall-Bedingungen gearbeitet", erklärt Joachim Rebholz, der als stellvertretender Kreisbrandmeister diese Gruppe führte. Er und seine Männer hatten im Rathaus ein Lagezentrum eingerichtet, sammelten dort die Berichte der Abschnittsleiter, dokumentierten den Einsatz und arbeiteten auch vorausschauend Bewertungen für weitere Schritte aus. "Zusammen mit den Informationen meiner eigenen Einsatzzentrale hatte ich so immer ein hervorragendes Bild der Lage", lobt Bulach.

Diese Unterstützung werde man auch künftig bei großen Rettungseinsätzen innerhalb des Landkreises leisten, erklärt Rebholz, vor allem auch in Katastrophenfällen, wo die Aktionen von noch mehr Helfern und Hilfsorganisationen aufeinander abgestimmt werden müssten, werde man künftig vor Ort sein.

Präsent am Hechinger Brandort war gestern auch die Balinger Kriminalpolizei. Experten machten sich daran, die Ursache des Großfeuers zu ermitteln. Die Sicherung von Spuren in der Brandruine erwies sich aber als schwierig. Wegen der Einsturzgefahr und dem weiter schwelenden Feuer konnten die Beamten eigentlich nur zuschauen, wie ein Bagger die Trümmer langsam abräumte, immer wieder unterbrochen von Phasen, in denen Flammen aus den durchgeglühten Balken schlugen. Dann löschte die Feuerwehr und es wurde weiter abgeräumt. "Derzeit können wir nichts zur Brandursache sagen", bedauert Peter Mehler, der Pressesprecher der Balinger Polizeidirektion. Die Polizei werde aber auch mit den Personen reden, die beim Ausbruch des Feuers in dem Gebäude gewesen seien oder die dort wohnten. Peter Mehler hofft: "Eventuell lässt sich so der Brandhergang rekonstruieren."