Konzentration! Ganz in ihrem Element sind Harald Schäfer und seine Tochter Paulina. Foto: Renner Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Harald Schäfer ist bei den Regionalmeisterschaften für die Technik und Auswertungen zuständig

Von Jürgen Renner

Am Sonntag ist die Schützengilde Hechingen Ausrichter der Regionalmeisterschaften in der Halle. 96 Schützen stehen auf der Liste. Einer von ihnen ist Harald Schäfer, der seit drei Jahren aktiver Bogenschütze ist.

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Hechingen. Eigentlich nicht er, sondern sein Sohn suchte nach einem Hobby. Der Tag der offenen Tür bei der Schützengilde kam da für einen Familienausflug gerade recht. Während sein 16-jähriger Sohn nach einem Jahr jedoch das Interesse daran verlor, war dies bei Harald Schäfer umso größer. "Es hat sich so entwickelt bei mir. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich ganz gut bin und dann kam der Ehrgeiz dazu. Eine dankbare Sportart, mit wenig Training kann man an Meisterschaften teilnehmen", sagt er. Wohl wahr. An der Vereinsmeisterschaften kann jedes Mitglied teilnehmen, auch die Kreismeisterschaften ist zulassungsfrei.

2019 war für Schäfer ein erfolgreiches Jahr. Das wurde auch bei der Sportlerehrung Ende November in der Stadthalle deutlich. Er wurde Erster bei den Bezirksmeisterschaften in der Halle mit dem Blankbogen und im Freien mit dem Feldbogen. Außerdem konnte er sich einen zweiten Platz bei den Württembergischen Bogen-Meisterschaften im Freien ans Revers heften, Rang drei stand mit dem Feldbogen bei gleichen Wettbewerb zu Buche. Und deutschlandweit sorgte er auch für Furore und wurde immerhin Achter bei den Deutschen Meisterschaften mit dem Feldbogen.

Zweimal wöchentlich trainiert Schäfer ein bis zwei Stunden, im Winter gibt es feste Trainingszeiten. "Bogenschießen eignet sich hervorragend, um vom Alltag zu entfliehen. Es macht den Kopf frei und man hat keine schlecht Laune mehr." Gute Laune hat er natürlich, wenn er erfolgreich ist, auch wenn der Spaß nicht zu kurz kommt. "Ziel ist immer, sich zu übertreffen. Bogenschießen ist wie ein Virus. Wer einmal infiziert ist, kommt nicht mehr davon los", meint der Technische Leiter bei Bewegte Bilder in Tübingen, der seit über zehn Jahren in Hechingen wohnt und früher in Berlin Veranstaltungstechnik studiert hat und aus Heidelberg kommt. Vom Virus "befallen" ist seine achtjährige Tochter Paulina, die mit Feuereifer an die Sache rangeht.

"Es ist ganz wichtig, dass man nicht seinen Bogen übers Internet kauft, dann ein Youtube-Video schaut und einfach ausprobiert", gibt Schäfer Anfängern einen gut gemeinten Rat. Apropos Anfänger: Ab April wird es wieder Schnupperkurse geben. "Wenn man sich beim Bogenschießen verletzt, dann verstaucht man sich am ehesten den Fuß, wenn man durch den Wald läuft", wirbt er für seine Sportart.

Nun aber steht am Wochenende die Regionalmeisterschaft an. 96 Schützen, die auch vom Bodensee oder aus St. Leon Rot bei Heidelberg anreisen, stehen auf der Liste. Schäfer ist wie acht andere Mitglieder der Schützengilde Hechingen dabei, hat aber neben der Treffsicherheit noch viele andere Aufgaben zu erledigen. "Da werde ich gut zu tun habe, denn ich kümmere mich um die komplette Technik, die Auswertungen und die Musik."

Die dritten offenen Regionalmeisterschaften finden am Sonntag, 12. Januar, in der Realschulhalle statt, die vom Deutschen Feldbogen Sportverband (DFBV) ausgerichtet werden. Um 8 Uhr geht es mit dem Einschreiben los, Schießbeginn der Gruppe 1 ist um 9.30 Uhr. Schäfer ist erst ab 13.30 Uhr in der Gruppe 2 am Start. Die Siegerehrung ist für 17 Uhr anberaumt. Den Wettkampf begleitet Martin Roller, Vertreter der Region Süd beim DFBV. Er ist selbst Veranstalter der Regionalmeisterschaften im Freien und Inhaber des Bogenlädle in Wachendorf.