"Egal woran Sie glauben... wir wünschen Ihnen eine besinnliche Zeit" - mit diesen Worten auf einer Festtagsgrußkarte hat sich CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz einigen Ärger eingehandelt. Foto: Ralf Hirschberger/dpa

Integrationsbeauftragte erntet über Twitter und Facebook viel Spott wegen dubioser Karte. Mit Netzreaktionen

Berlin/Hechingen - Es hätte ein normaler Weihnachtsgruß werden sollen - doch am Ende kam alles ganz anders: Weil Annette Widmann-Mauz auf ihrer alljährlichen Weihnachtskarte das Wort "Weihnachten" vergessen hatte, gab's dafür prompt in den sozialen Medien jede Menge Spott. Da half auch der Text des Post nicht mehr allzuviel...

Nun gut, in der digitalen Welt von Facebook und Twitter kann man heutzutage rasch Kritik bekommen, doch für viele - und das, obwohl auf der Karte immerhin zwei Mitarbeiter Weihnachtsmützen tragen und auch ein Tannenbaum zu sehen ist - fehlte hier gerade bei einer Christdemokratin der Hinweis auf das christliche Fest.

"Die CDU schafft Weihnachten ab! In Ihrer Grußkarte als Integrationsbeauftragte sucht man vergebens nach dem letzten Rest Christlichkeit, den die Partei immerhin noch im Namen trägt", schreibt Uwe H. Auf Facebook.

Frank Patrick V. geht noch einen Schritt weiter: "Wenn man jede andere Kultur und deren Feste erwähnen kann, aber das Wort Weihnachten, der Christen höchster Fest, nicht über die Lippen bringt haben Sie, liebe Fr. Widmann-Mauz, Ihren Job völlig verfehlt… Setzen 6!"

Auch den Vorwurf, dass sie anderen Konfessionen bei ihren Festen mehr gratuliere, muss sie sich gefallen lassen. So schreibt Gabriele L. auf der Facebookseite des Schwarzwälder Boten: "Was ich nicht verstehe, sie wünscht auf Ihrer Seite 'Allen Jüdinnen und Juden ein frohes und gesegnetes Chanuka' und auf Twitter allen 'Musliminnen und Muslimen eine gesegnete und besinnliche Fastenzeit'", was ich sehr aufmerksam finde. Aber bei Weihnachten schreibt sie "Egal woran Sie glauben"...?"

Doch dem nicht genug: In vielen Posts ist der Ton sehr rau, auch Rücktrittsforderungen sind zu lesen. Ein weiterer User schreibt: "Noch nie war ich so wütend, wie man die christlichen Werte so mit Füßen treten kann und Weihnachten verleugnet. Treten Sie zurück, so etwas wie Sie vertritt in keinster Weise unser Volk!"

Ellie B. Meint: "Wie bitte kann eine deutsche Ministerin der CDU (Christlich Demokratischen Union), die jeder Religion zu ihren höchsten Feiertagen gratuliert, das Weihnachtsfest der Christen verleugnen? Sie beleidigt die Ehre der Christen!"

Auch auf der Facebookseite des Schwarzwälder Boten wird rege diskutiert:

Deutlich mehr Spott gab's für die CDU-Politikerin via Twitter. Dort schreibt Patricia W.: "Christlich ist in dieser Union wirklich nichts mehr! #Integration heißt nicht seinen eigenen #Glauben zu verstecken! #Frohe #Weihnachten allen zusammen!" Andrey‘s B. meint: "Die Integrationsbemühung der #Bundesregierung: 'Egal' zu #Weihnachten, aber 'gesegneten Ramadan'. Bravo!!

Unter dem Hashtag #notmycdu finden sich auch einige Posts zu der Karte: "Ich weiß gar nicht, was peinlicher ist: das stümperhafte infantile Layout oder das aus falsch verstandener Toleranz fehlende Wort Weihnachten."

Manch einer nimmt die Integrationsbeauftragte aber auch etwas in Schutz: "Gut gemeint und schlecht gemacht." Dies wurde auch der CDU-Politikerin bewusst. Kurze Zeit später versuchte sie ihren Fauxpas wieder gut zu machen. Dort wünscht sie dann plötzlich doch "Fröhliche Weihnachten allen in Deutschland!" Doch da war es schon zu spät.