Auch Fußgänger sollen sich auf dem Obertorplatz wohlfühlen. Mit welchem Plan das gelingt, steht derzeit wohl noch nicht fest. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder Bote

Obertorplatz: In der Debatte ist die Platzgestaltung ebenso großes Thema wie die Tiefgaragenfrage

Hechingen (kla). In der Gemeinderatssistzung am Donnerstag zur Tiefgarage ergriffen zahlreiche Räte das Wort, um ihre Entscheidung zu begründen. Folgende Argumente wurden unter anderem vorgetragen:

  Lorenz Welte (CDU): Er verwies auf die Kosten von über 60 000 Euro pro Parkplatz unter dem Obertorplatz, denen 30 000 Euro in einem Parkhaus am Platzrand gegenüberständen. Die Parkhauskosten könnten Hechingen "dauerhaft an die Grenze bringen". Zudem verhindere eine Tiefgarage große Bäume.

  Werner Beck (Freie Wähler): Er verwies darauf, dass seine Fraktion der Tiefgarage immer schon "mehrheitlich" ablehnend gegenüberstand. Das Projekt habe keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Zur Platzgestaltung meint er er, dass die Straße auf die andere Platzseite muss.

  Jürgen Fischer (SPD): Nur wenn die Stadt selber die Tiefgarage baue, habe sie ihr Schicksal in eigener Hand. Die Tiefgarage würde zentral liegen, und sie werde dringend benötigt, wenn die 100 Obertorplatz-Parkplätze wegfallen. Auch er sprach sich in der Oberflächengestaltung für eine Verlegung der Straße zum Herrengässle hin aus.

  Almut Petersen (Bunte): Nur ohne Tiefgarage können große Bäume gepflanzt werden, es gibt keine lange Bauzeit und die Kostenersparnis ist enorm. Sie ist für Hahns Plan C, weil dieser "sofort umsetzbar" sei. Die Verlegung der Straße auf die andere Platzseite würde zur Neustraße hin eine enge, gefährliche "Kehre" erzeugen.

  Ingrid Gruler (SPD): Die Tiefgarage war einst eine gute Idee, hat sich aber überholt.

  Melanie Homberger (CDU): Man habe in jahrelangen Diskussionen keine sinnvolle Alternative zur Tiefgarage gefunden. Auf die Parkplätze dort könne man nicht verzichten.

  Manfred König (CDU): Die geplante Obertorplatz-Tiefgarage hätte eine hohe Qualität, hell und licht. Was Investoren bauen, darauf habe man keinen Einfluss. Und günstiger sei das meist auch nicht.

  Margret Simoneit (SPD): Auch die Alternativen zur Tiefgarage kosten Geld. Plan C für die Oberflächengestaltung lehnt sie ab. Das sei ein "begrünter Parkplatz".

  Jürgen Schuler (CDU): Er sei Tiefgaragenbefürworter, habe aber privat eine Online-Umfrage gestartet. Ergebnis: 78 dagegen, neun dafür. Dieses Stimmungsbild sei für ihn ausschlaggebend.

 Roland Huber (FW): Mittlerweile gibt es Alternativen zur Tiefgarage.

  Rolf Ege (FW): Variante C ist für ihn "nicht tragbar". Aus seiner Sicht sähe der Platz dann so aus wie heute.

Für die Tiefgarage hoben in der Abstimmung die Hand: Von der SPD Jürgen Fischer, Werner Bensch, Margret Simoneit, Roger Braun, Jürgen Fleischer. Von der CDU Andreas Bogenschütz, Manfred König, Melanie Homberger, Ingrid Riester, Peter Mössner, Hüznü Yagbasan und Bernd Zimmermann.

Stefan Löffler und Klaus Jetter (Freie Wähler) nahmen nicht an der Sitzung teil. Alle anderen Gemeinderäte stimmten gegen die Tiefgarage.