Der Vorsitzende der Bewertungskommission, Konrad Rühl, zeigte sich sehr angetan vom Empfang in Bechtoldsweiler. Foto: Fechter

Mit dem Planwagen durchs Dorf: Teilort zeigt Bewertungskommission seine besten Seiten.

Hechingen-Bechtoldsweiler - "Sie dürfen sich jetzt schon Sieger nennen", erklärte Konrad Rühl, Leiter der Bewertungskommission "Unser Dorf hat Zukunft", am Mittwochnachmittag im prächtig geschmückten Bürgerhaus Bechtoldsweiler. Dort präsentierte die Arbeitsgruppe ihr Dorf – bevor es zum Rundgang ging.

"Wir haben seit einem Jahr nicht gerastet", erklärte Ortsvorsteher Günther Konstanzer und bezeichnete die Vorbereitungskommission als "tolle Truppe".

Bürgermeister Philipp Hahn nannte die kleine Hechinger Teilgemeinde einen "Ort zum Wohlfühlen inmitten intakter Natur." Hahn hob besonders das außergewöhnliche Zusammenspiel der Generationen und von Alt- und Neubürgern im Dorf, sowie die gute Kooperation von Verwaltung, Vereinen und Gruppen hervor, die seit vielen Jahren für eine nachhaltige Dorfentwicklung sorgen. Durch bürgerschaftliches Engagement werde vieles möglich gemacht, als Beispiel nannte er den Anbau ans Bürgerhaus. Und auch bei der Dorfbegrünung liege Bechtoldsweiler über dem gesamtstädtischen Niveau, bescheinigte der Bürgermeister.

Konrad Rühl stellte die Mitglieder der Bewertungskommission vor, die sich aus Fachleuten aus unterschiedlichen Organisationen zusammensetzt.

Die Vorbereitungskommission hatte sich akribisch auf den großen Tag vorbereitet und präsentierte das Dorf in all seinen Facetten. Ortsvorsteher Konstanzer streifte die Geschichte des Dorfes, das lange landwirtschaftlich geprägt war und bei der Eingemeindung 1972 nur 271 Einwohner hatte. Dann aber wurde neues Bauland erschlossen, und heute zählt der Ort 755 Einwohner. Durch die Nähe zu den Gewerbegebieten in Hechingen und Bodelshausen sei die Gemeinde als Wohnort sehr beliebt. Sie verfüge über schnelles Internet, Gasversorgung und gute Straßen. Defizite seien das Fehlen eines Wirtshauses und eines Dorfladens, nachdem der Genossenschaftsladen 2011 nach 15 Jahren schließen musste. "Vielleicht waren wir damals der Zeit voraus", so der Ortsvorsteher.

Kooperation der Gemeindemitglieder ist Grundlage des Erfolgs

Bechtoldsweiler wird nach innerörtlichen Baugebieten jetzt das Baugebiet Mittelwies mit 23 Bauplätzen erschließen, das außerdem Platz für einen Spielplatz und ein zweigruppigen Kindergarten haben wird, denn: Wir haben hier einen Baby-Boom, und somit hat unser Dorf Zukunft, stellte Konstanzer stolz fest.

Georg Halder stellte die sozialen und kulturellen Aktivitäten vom Neujahrsempfang über Dorf- und Bürgerfest, Sportwettbewerbe und Patrozinium vor. Auch hier sei die Kooperation der Gemeindemitglieder die Grundlage des Erfolgs. Franz Lanthaler berichtete vom Bau des Bürgerhauses, das die kleine Gemeinde unter der Regie des eigens gegründeten Fördervereins mit beträchtlichen Eigenleistungen an Kapital und Arbeitskraft stemmte. Roland Ling berichtete über die bauliche Entwicklung mit dem innerörtlichen Baugebiet Spielweg und weiteren Um- und Nachnutzungen von Gebäuden im Ort vor.

Danach machte sich die Kommission auf zum Rundgang durchs Dorf. Besichtigt wurden die schöne und aktuell mit Fußbällen aufgepeppte Dorfbepflanzung, das Rathaus mit Feuerwehrhaus und Jugendraum und die Kirche St. Wendelin, die ebenfalls mit Hilfe eines Fördervereins erfolgreich renoviert wurde. Dann durften die Mitglieder der Kommission in einen Planwagen steigen und wurden am Spielplatz vorbei zur schön gelegenen Anlage des Obst- und Gartenbauvereins kutschiert, wo es noch ein Schnäpsle oder einen Apfelsaft gab. Zur Abschlussbesprechung kam man noch einmal im Bürgerhaus zusammen.

Jetzt liegt der Ball bei der Kommission, die jetzt über das Abschneiden von Bechtoldsweiler unter 28 Gemeinden entscheidet. Die Konkurrenz ist groß, das wissen die Bechtoldsweiler, aber sie wissen auch, dass ihr Dorf sehr viele Vorzüge hat, die sie sehr gut präsentiert haben.