So könnte das Wohngebiet Killberg IV mal aussehen. Das Bild zeigt den Entwurf vom Büro Hähnig und Gemmeke. Foto: Büro

Aktualisierte Planung für Killberg IV wird vorgestellt. Kritik an schlechter Anbindung an Stadt.

Hechingen - Der Bedarf an Bauplätzen ist riesig, Hechingen wächst. Deshalb wird das Baugebiet Killberg IV nun in Angriff genommen: Das 15 Hektar große Gelände auf der Hochfläche hinter St. Luzen wird als Wohnbauland erschlossen.

"Wenn Sie Gas geben, werden 2020 die ersten Menschen dort leben", prognostizierte Martin Gemmeke vom Büro Hähnig und Gemmeke. Das Büro hat das alte städtebauliche Konzept für Killberg IV aus dem Jahr 1998 überarbeitet und dem Gemeinderat am Donnerstag die modernisierte Fassung vorgestellt.

Es gibt einige Neuerungen: Keine Sackgassen sondern Ringstraßen, Radwege sind geplant, es soll mehr auf ökologische und energetische Aspekte geachtet werden, und es wird ein Wohnungsmix angestrebt unter anderem aus Einfamilienhäusern, Mehrgenerationenhäusern und Reihenhäusern. Das Thema "Wie kann Killberg Heimat werden" wurde ebenfalls aufgegriffen.

Bus, Bäcker, vielleicht ein Metzger und Car-Sharing-Parkplätze ?

Bis zu 2500 Menschen können auf dem Plateau leben, auf dem auch ein Kindergarten, eine Bushaltestelle, ein Bäcker, vielleicht ein Metzger, gar Car-Sharing-Parkplätze entstehen könnten. Weitere Pluspunkte: die Anbindung an Bahnhof und die B 27.

Der Knackpunkt an der Geschichte, zumindest für Gemeinderat Jürgen Fischer (SPD): Es gibt nur eine einzige Anbindung des neuen Viertels an die Kernstadt, und zwar über die Tübinger Straße. Das könnte Isolierung erzeugen. Fischer: "Ich möchte keinen Stadtteil schaffen, der mit Hechingen am Ende nichts zu tun hat." Die Bewohner würden ihre Kaufkraft dann woanders hintragen. Die Anbindung an den Bahnhof sein weniger wichtig als ein zweiter Zugang zur Stadt.

Rolf Ege (CDU) sorgte sich um die Höhe und die Kantigkeit der mehrgeschossigen Häuser. Er wolle nicht, das man bei Einfahren ins neue Viertel vom Blick auf "Plattenbauten" erschlagen werde.

Werner Beck von den Freien Wählern warnte vor Pessimismus und der Furcht, dass etwas schiefgehen könnte. Man solle jetzt positive Signale nach außen geben: "Hechingen will wachsen, Hechingen will investieren, Hechingen will Jung und Alt ein Zuhause geben."

Helga Monauni, Leiterin des Fachbereichs Bau und Technik, bremste die Kritiker: "Heute wird erst der Dialog eröffnet." Selbstverständlich gebe es noch viel zu klären. Killberg IV soll Stück um Stück und zeitnah erschlossen werden. Im Herbst will die Stadt den Bebauungsplan für einen ersten Abschnitt mit gut 180 Wohneinheiten ins Verfahren geben.