Jamina Gerl Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Pianistin Jamina Gerl spielt in der Villa Eugenia / Blick auf Entstehungsgeschichte

Hechingen. Ein Klavierkonzert zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven findet am Donnerstag, 5. Dezember, von 19 Uhr an in der Villa Eugenia statt.

Nachdem die international konzertierende Pianistin Jamina Gerl aus der Beethoven-Stadt Bonn 2018 ein begeisterndes Konzert in der Villa spielte, konnte sie aufgrund der Musikgeschichte der Villa Eugenia, einer der Wirkungsstätten von Franz Liszt und Hector Berlioz, gewonnen werden, in diesem historischem Ambiente zur Einleitung des Beethovenjahrs zu spielen. Zu Beginn werden zwei der Petrarca–Sonette von Liszt vorgetragen.

Künstlerische Tiefe, technische Souveränität und ein besonderes Gespür für Klangfarben sind die Markenzeichen der jungen deutschen Pianistin Jamina Gerl, die zu den vielversprechendsten Talenten ihrer Generation gehört. "Ihr Spiel ist bemerkenswert klar und fließend, mit einer tief verwurzelten musikalischen Reife. Jedes einzelne Werk ist von der Wärme ihres Spiels durchdrungen, ohne die leiseste Spur von Zurschaustellung", äußerte sich der amerikanische Musikkritiker Huntley Dent begeistert.

Im Programm des Abends wird auch der historische Hintergrund erläutert: Die Entstehung von Beethovens 32 Klaviersonaten geht auf die Jahre zurück, in denen der damals 22-jährige Beethoven endgültig umgesiedelt war und sich sein Wirkungsort von Bonn nach Wien verlagert hatte.

Hoffnungen des Vaters blieben unerfüllt

Doch was geschah vorher? Was bedeute Bonn für ihn, der Ort, an dem er heranwuchs und zum Musiker ausgebildet wurde? Nach erstem Unterricht bei seinem Vater, Johann van Beethoven (1740–1792), war Ludwig bereits mit acht Jahren bereit für seinen ersten Konzertauftritt in Köln. Trotz großem Erfolg, blieben die Hoffnungen des Vaters, ein mozartähnliches Wunderkind zu präsentieren, unerfüllt.

Nur wenige Jahre später wurde er vom großen Joseph Haydn (1732-1809) als Schüler aufgenommen. Es wird versucht, Beethoven, seiner Person und seinem Schaffen einmal mehr näherzukommen und dabei werden auch gleichaltrige Kollegen wie Anton Reicha (1770-1836) und Joseph Woelfl (1773-1812) beleuchtet, mit denen er in Kontakt stand.

Karten gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Welte (Telefon: 07471/4259) für 18 Euro. An der Abendkasse kosten die Karten 20 Euro (ermäßigt zehn Euro).