So in etwa könnte der von Almut Petersen vorgeschlagene Fußgängersteg zwischen Neustraßen-Parkhaus und Obertorplatz aussehen. Fotomontage: Stopper Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Alternative: 30 Kurzzeit-Parkplätze und Vertreibung der Dauerparker könnte Bedarf decken.

Parken in der Oberstadt war ein Thema der Gemeinderatssitzung am Donnerstag (wir berichteten). Dazu hatte Stadtbaumeisterin Helga Monauni den Räten die aktuelle Lage aufgelistet. Manches darin überraschte.

Hechingen. Vor allem von Seiten der Freien Wähler wurde gemutmaßt, das Zahlenwerk solle nahelegen, dass eine Tiefgarage am Obertorplatz gar nicht nötig ist, wenn man einige Parkmöglichkeiten auf dem Platz zulässt und dann die bislang wenig genutzten Parkplätze in der Stadt besser nutzt. Sie bezogen sich auf einen Plan des Büros Senner, das so eine Möglichkeit skizziert.

Bürgermeister Philipp Hahn hat allerdings versichert, die Zahlen sollten lediglich eine Orientierung für sämtliche auf dem Tisch liegende Alternativen des Oberstadt-Parkens bieten. Den Senner-Plan habe die Stadt in Auftrag gegeben, um eine weitere Möglichkeit zur Auswahl zu stellen.

Aber der Senner-Plan hat es schon in sich angesichts der sonstigen Feststellungen in der Auflistung. So wird dort festgehalten, dass zur Zeit des stärksten Andrangs, also Mittwochvormittags beim Wochenmarkt, immer noch 75 der insgesamt 420 Parkplätze in der gesamten Oberstadt ständig frei sind.

Diese freien Plätze finden sich vor allem auf dem Firstparkplatz, auf dem Münzgassen-Parkdeck und im Sparkassen-Parkdeck. Gleichzeitig wird festgestellt, dass die derzeit über 100 Obertorplatz-Stellplätze in hohem Maß von Dauerparkern genutzt werden, die regelmäßig ihre Parkscheibe nachstellen.

Und da liegt ein kleines Gedankenspiel doch nahe: Man könnte die Dauerparker auf andere Plätze verdrängen, sich die Tiefgarage sparen und an beiden Enden des Platzes jeweils 14 Kurzzeit-Parkplätze einrichten, um Kunden der Geschäfte und gehbehinderten Patienten der Arztpraxen die Anfahrt zu ermöglichen. Dieser Bedarf wird von Ärzten und Geschäftsleuten als dringend beschrieben und wäre so abgedeckt. Zusammen mit den Parkplätzen auf dem Firstgelände, die beispielsweise in den Plänen der EJL mit Aufzug zum Obertorplatz verbunden wären, könnte das den Parkbedarf abdecken, und am Ende wäre gar keine Tiefgarage mehr nötig.

Wie in unserer Freitagsausgabe berichtet, stieß dieser Vorschlag auf vehementen Widerstand einzelner Gemeinderäte, die große Mehrheit der Räte hielt sich hier mit Statements allerdings zurück. Es kann aber angenommen werden, dass dieser Vorschlag hinter den Kulissen intensiv diskutiert wird.

Auf nur verhaltene Resonanz stieß auch der Vorschlag von Gemeinderätin Almut Petersen, das Neustraßen-Parkdeck durch einen Steg am Gfrörer-Haus vorbei ebenerdig und direkt mit dem Obertorplatz zu verbinden. Derzeit besteht zweifellos eine sehr schlechte und überhaupt nicht barrierefreie Anbindung von Fußgängern vom Parkhaus in Richtung Obertorplatz. Das ließe sich so leicht ändern.